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Dass Sex Jams nun bei This Charming Man Records veröffentlichen hat sich abgezeichnet und erscheint angesichts einer Platte wie 'Catch!' zwangsläufig wie der nächstlogische Karriereschritt: die Evolution der Wiener schreitet auf ihrem Drittwerk jedenfalls ohne absehbare Einschränkungen weiter.
Sex Jams provozieren mit ihrem poppigen Noiserock Vergleiche zu Sonic Youth oder Pavement und lassen Musikerkollegen Sätze wie "Dies ist eine der coolsten Bands, die ich kenne" sagen. Vor allem mit ihrem Zweitwerk 'Trouble, Honey' hat die (nicht nur besetzungstechnisch) gewachsene Band eben einfach verdammt viel richtig gemacht. Während es bei den geschäftigen Wienern gleich Anfang des kommenden Jahres ohne lange Pause mittels 'Junkyard' weitergehen wird, nimmt Bassist Florian Seyser für den Heavypop Adventkalenders das Zepter in die Hand und blickt stellvertretend für seine Bandkollegen auf das Jahr 2013 zurück - zumindest in vier von fünf Fällen.
'Beauty is a Beast' - das wissen Sex Jams auf ihrem zweiten Studioalbum nur zu gut. Die besten Erbverwalter für den Sonic Youth-Fundus bleiben zwar Thurston Moore und Co. - um zu erfahren wie man Noiserock vital am Leben halten kann, darf man trotzdem nach Wien blicken.
Während etwa Meat Wave mit The Incessant bereits furios vorgelegt haben und Metz ihr Drittwerk in die Startlöcher bringen, ist das theoretisch hart umkämpfte Rennen um die Noiserock-Krone 2017 praktisch eigentlich bereits entschieden: Einen fieseren Brocken als das Wollmilchsau-Debüt von Melt Downer wird das gegen den Strich randalierende Genre schließlich so bald nicht auskotzen.
"Also Ermittlungen in Shanghai wäre echt der bessere Titel gewesen." sagt Bass-Gigant Pogo McCartney und hat damit eventuell sogar recht. Das Drittwerk von Messer beobachtet die Aussenwelt schließlich nicht nur durch die Jalousie hindurch aus den eigenen vier Wänden heraus, sondern wandert weitschweifend umherziehend durch dessen geheimnisvolle Wirklichkeit.
The reason why the year 2014 in Wolfgang Möstls personal music history only secondarily marks the year Killed by 9V Batteries were brought to an end invokes comparisons to the Beatles, hides itself very Sgt. Pepper-like behind a concept of nerdy homages, and celebrates a varied party of twelve Lo-Fi gems starting with its artwork: Mile Me Deaf probably have never been better than on their wonderfully easygoing collection of catchy tunes 'Holography'. One year after he helped bringing Sex Jams noiserock to the next level, Wolfgang Möstl continues to make no mistakes on his several playgrounds. And we’re still allowed to miss Killed by 9V Batteries.
Der Grund, weswegen 2014 in Wolfgang Möstls umtriebiger Musikgechichte eventuell nur in zweiter Linie als jenes Jahr in Erinnerung bleiben wird, in dem Killed by 9V Batteries zu Grabe getragen wurden, bringt ihm Vergleiche mit den Beatles ein, versteckt sich Sgt. Pepper-getreu hinter einem Konzept voller nerdiger Reminiszenzen und feiert auf dem dazugehörigen Artwork bereits die abwechslungsreiche Party, zu der auch die dahinterliegenden 12 Lo-Fi-Songperlen aufrufen. Fakt ist: Mile Me Deaf waren vermutlich nie besser als auf dem wunderbar unangestrengt ausgeschüttelten Ohrwürmer-Sammelsurium 'Holography'. Fakt ist ebenso: Auch ein Jahr, nachdem er migeholfen hat den Noiserock der Sex Jams auf das nächste Level zu hieven, macht Wolfgang Möstl auf zahlreichen Spielwiesen weiterhin alles richtig. Und Killed by 9V Batteries darf man trotzdem vermissen.
Wolfgang Möstl lässt keine Zeit um das Ende von Killed by 9V Batteries zu bedauern, vor allem nicht sich selbst: Melt Downer sind bereits gegründet, das Debütalbum von Goldsoundz ausgeliefert und neben gefühlten drölfzig anderen beackerten Projekten geht es mit Sex Jams bald wieder ins Studio. Davor tobt er sich aber noch mit Mile Me Deaf an zahlreichen Fronten aus.
Goldsoundz sind seit mehreren Jahren im österreichischen Musik-Gewimmel unterwegs, nun haben sie mit 'Relations' ihr erstes Album auf dem Grazer Label Kim Pop veröffentlicht.
Messer sind mittels des brillianten 'Im Schwindel' über furiose Livekonzerte durch 2013 gesurft um letztendlich beim überragenden Zweitwerk und Hitmanifest 'Die Unsichtbaren' anzukommen. Die Münsteraner machen also weiterhin alles richtig - und beweisen nebenbei auch abseits der eigenen Platten Geschmack und Trittsicherheit, indem sie beinahe schon traditionell auch dieses Jahr den Heavypop-Adventskalender eröffnen.