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Klar, Back in Love City war eine ziemliche Enttäuschung. Aber dass die Vaccines dennoch weiterhin für zuverlässige Indierock-Anachronismen gut sein würden, stellten schon die vier Vorboten von Pick-Up Full of Pink Carnations klar.
The Vaccines geben keine Möglichkeit, das letztjährige Doppel aus der herrlich kruden Cosy Karaoke, Vol. 1-EP sowie dem bisherigen Karrieretiefpunkt Back in Love City zu verdauen: das aufdringliche Planet of Youth unterschreitet Geschmacks- und Qualitätsgrenzen mit schockierend selbstverständlichem Anlauf.
Drei Jahre nach Combat Sports veröffentlichen The Vaccines ihr durch Covid länger als gedacht hinausgezögertes fünftes Studioalbum Back in Love City - ein eskapistisches Konzeptwerk über eine utopische, Gefühle als revitalisierende Währung Stadt nach dem Vorbild von Los Angeles und Co.
Nach dem sich erfreulich ambitioniert zeigenden English Graffiti rudern The Vaccines auf Nummer Sicher gehend mit Ansage zurück zu Ihren Wurzeln. Aufgrund der daraus resultierenden Stafette an Hits kann man dem Viertwerk Combat Sports für diesen grundsätzlich ernüchternden Schritt aber überraschenderweise gar nicht böse sein.
Noch einen Aufguss ihrer nach wie vor ganz vortrefflichen Debüt-Hitschleuder ‘What Did You Expect From The Vaccines?' wie das souveräne 2012er Zweitwerk 'Come of Age' wollte Vaccines-Chef Justin Young wohl am wenigsten seiner eigenen Band abermals zumuten. Dafür, dass die angestrebten Expansionsabsichten nach der kurzen Auszeit gelingen, sorgt dann schon alleine der Sound von Produzent Dave Fridman.
Vor nicht einmal achtzehn Monaten haben The Vaccines bewiesen, dass sie eine talentierte Band mit dem Händchen für knackige Rockohrwürmer aller Colloeur sind. Nun zeigen sie, dass sie außerdem eine aalglatte Combo mit offenkundigem Langzeitplan sein können.
Besonders üppig ist sie nicht ausgefallen, dafür aber auch unentgeltlich auf der Homepage der britischen Senkrechtstarter downzuloaden - die 'Live in Brighton EP' ruft dabei in Erinnerung, weswegen man Gefallen an den Londoner gefunden hat und sie auch weiterhin auf der Rechnung behalten sollte.
The Thing tun ein Jahr nach ihrem Debütalbum Here’s The Thing mit dem Zweitwerk The Thing Is weiterhin alles, um keinesfalls im Google-Algorithmus aufzutauchen - oder aus dem Indierock-Zirkus herauszuragen.
Eine Werkschau nach gerade einmal drei Alben und ebenso vielen EPs ist natürlich absurd, passt aber zum diffusen Eindruck, den Noel Gallaghers handverlesenes Sammelsurium Back the Way We Came: Vol. 1 (2011-2021) hinterlässt.
Für Ex-Sharks-Vorstand James Mattock und The Violent Hearts nähert sich langsam aber sicher der Release des lange auf sich warten gelassen habenden Debütalbums - Everything and Nothing. Darauf deutet nach einer Neuauflage der Single Porcelain World nun auch das Bandcamp-Kurzformat In Isolation an.