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Aufgenommen wurde das Live in Orlando, FL 03.14.22 von Zach Rippy und gemischt von Kurt Ballou, die Einnahmen kommen via Mutual Aid Disaster Relief Opfern des Hurrikan Helene zugute.
Das ursprüngliche Randy Ortiz-Artwork war cooler, die Agoraphobic Nosebleed-Songs fehlen komplett und die immer schon aus dem Nichts kommenden Samples in den Converge-Beiträgen ebenso - ansonsten ist das Redux-Facelift, das Kurt Ballou der 1999er-Split-EP The Poacher Diaries verpasst, allerdings eine rundum gelungene Bereicherung für den Converge'schen Bandkatalog.
Fünf Jahre, nachdem Converge mit Chelsea Wolfe, Ben Chisholm und Steve Brodsky (sowie dem mittlerweile nicht mehr anwesenden Steve von Till) Bloodmoon als Tourprojekt geboren hatten, erscheint tatsächlich auch noch ein Studioalbum der Atmospheric Sludge/ Gothic Doom Metal-Chimäre.
Nicht endlos, aber nun über 30 (auch ein bisschen endlose) Minuten lang: Kurt Ballou hat den Converge-Song Aimless Arrow zu dem experimentellen Ambient-Noise-Bastard Endless Arrow mutieren lassen.
Converge pulvern unerbittlich raus, was noch an Material von den Sessions zu ihrem 2017er Furiosum The Dusk in Us übrig war: Beautiful Ruin gibt vier Songs (respektive sieben geschwindigkeitssüchtige Minuten) lang tollwütigen Punk- Vollgas, ohne in die Breite zu wachsen.
Fünf lange Jahre nach der nabelschauenden 2012er-Gewalttat All We Love We Leave Behind (sowie einer einstweilen einhergehenden Discografie-Renovierung) lässt The Dusk in Us offen, ob das neunte Studioalbum von Converge eventuell gar der Eintritt in das Spätwerk der Metal-/Hardcore-Institution geworden ist.
Im zurückliegenden halben Jahrzehnt waren Converge primär mit einer gewissen Vergangenheitsaufarbeitung beschäftigt: Neben Vinyl-Neuauflagen des Backkatalogs lag der Fokus der unermüdlich tourenden Band aus Massachusetts etwa auf der Veröffentlichung von You Fail Me (Redux), dem Abschluss des schier endlos in der Pipeline geköchelt habenden Tour-Monuments A Thousand Miles Between Us, sowie der Jane Doe-Live-Rekapitulation Jane Live.
Länger musste man bei Converge noch nicht auf die Veröffentlichung von neuem Studiomaterial warten, als die fünf Jahre, die zwischen All We Love We Leave Behind (2012) und I Can Tell You About Pain vergangen sind.
Seit ihr achtes Studioalbum All We Love We Leave Behind vor inzwischen auch bereits knapp fünf Jahren erschienen ist, haben sich Converge vor allem retrospektiven Tätigkeiten hingegeben. Auf dem Roadburn 2016 haben sie dazu allerdings einen (nicht unverbrauchten, aber im bandinternen Kontext) relativ erfrischenden Zugang gefunden.
Während 'Thousands Of Miles Between Us' langsam aber sicher immer mehr zum 'Chinese Democrazy' der filmischen Tourdokumentationen wird, kramen die allmächtigen Converge für unersättliche Sammler in den Archiven.