Suche nach: God Mother
Nachdem God Mother vor 5 Jahren rund um die Abschiedsshows von The Dillinger Escape Plan ordentlich abräumten, ist es verdächtig ruhig um die Schweden geworden. Dabei hat die Band nichts von ihrer Sprengkraft verloren, wie Obeveklig nun demonstriert.
Es gelingt God Mother vielleicht nicht restlos, die wahnsinnige Intensität ihrer radikalen Bühnenpräsenz auf Tonträger zu konservieren. Dennoch ist Vilseledd praktisch genau der explosive Teufelstanz geworden, den man sich nach dem Höllenritt im Vorprogramm der The Dillinger Escape Plan-Abschiedstour versprochen hat.
Ein Busunglück im Rücken und die angekündigte Trennung vor Augen gerät der nachgeholte Wien-Stop der Farewell-Tour von The Dillinger Escape Plan zum Triumphzug, der die ohnedies hohen Erwartungshaltungen - auch dank zweier grandioser Vorbands - mühelos pulverisiert.
Zehn Jahre nach Worse than Alone setzt die wiedervereinigte Nischensensation The Number Twelve Looks Like You zum neuerlichen Weirdo-Mindfuck an: Wild Gods ist ein grotesker Amoklauf durch das meisterliche Mathcore-Kuriositätenkabinett - samt erfrischend herausgestellter Jazz-Schlagseite.
Alice In Chains nehmen jedweden Ansatz von Nostalgie wertkonservativ in die Mangel: Das Klassiker-Fließband der Institution um Jerry Cantrell läuft kurz vor dem Release des sechsten Studioalbums ohne jede Abnutzungserscheinungen.
Zu viele Ideen unter einem Hut? Auch Jim James reiht sich in die Riege jener Frontmänner ein, die unbedingt aus dem Rahmen ihrer Stammband ausbrechen wollen. Im Falle des My Morning Jacket-Sängers gelingt das Experiment Solokarriere jedoch deutlich besser - und paradoxerweise sogar homogener - als man das von derartigen Ausflügen gewohnt ist.
Wenn der Hauptact unter der Woche erst gegen 23.00 Uhr auf der Bühne steht um genau genommen nur einen halben Song zu spielen - und trotzdem wohl kaum jemand enttäuscht nach Hause geht, hat ein Konzertabend trotz zumindest eines markanten Schönheitsfehlers verdammt viel richtig gemacht.
Duracell-Drummer Ben Koller riskiert gar nicht erst, dass ihm aktuell langweilig werden könnte: Wenige Monate nach der Mutoid Man-Abfahrt War Moans und simultan zum Flagschiff-Triumph The Dusk In Us von Converge prügelt er mit Hostage Animal nun auch die Supergroup All Pigs Must Die zu ihrem ersten Album seit knapp vier Jahren.
Die den Crust und Grindcore als willfährigen Sandsack nutzenden Elder Devil sind längst zur vierköpfigen Band gewachsen, demonstrieren diesen Zustand pandemiebedingt aber erst jetzt mit Fragments of Hell.
Die Katharsis zwischen Gitarre und Stimme als düstere Liebesgeschichte: Johanna Hedva verarbeitet den Tod ihrer Mutter auf dem strukturoffenen Black Moon Lilith in Pisces in the 4th House.