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The Atlas Underground hat die Latte vor zwei Jahren besonders tief gelegt - und dennoch bemüht sich Tom Morello auf The Atlas Underground Fire halbherzig, diese im Qualitätslimbo noch zu unterschreiten.
Tom Morello ist immer für abstruse Kollaborationen mit Vollkatastrophenpotential zu haben. The Catastrophists, seine Zusammenarbeit mit The Bloody Beetroots, erweist sich daran gemessen allerdings als erstaunlich trittsicher.
Wo man dem Nighwatchman und Gitarrist von Rage Against the Machine, Audioslave oder Prophets of Rage bisher primär sein seit Jahrzehnten stagnierend-limitiertes Gitarrenspiel und überschaubares Songwriter-Talent ankreiden konnte, kommen nun auch sein Musikgeschmack samt fragwürdigen Kontaktregister in die geschmacklosesten Ausläufer der Elektronikszene hinzu.
Neben einigen Public Enemy-Kompositionen und noch weniger Cypress Hill-Material imitieren Prophets of Rage live vor allem Songs von Rage Against The Machine. Das Tonträgerdebüt der Altstar-Coverband/Supergroup gibt sich nun alle Mühe, möglichst unauffällig in eben diesem Kanon unterzugehen.
Refused drehen zur Selbstbestätigung nach der unsterblichen Kür eine überaus souverän zu gefallen wissende Ehrenrunde, die außer der Band wohl dennoch sonst kaum jemand gebraucht hätte: 'Freedom' macht (erstaunlicherweise) vieles richtig, nur um letzten Endes doch vor allem als enorm abivalentes Dokument des Scheiterns dazustehen.
Die Flut an vorab über den Äther geschickten Lyric-Videos (und natürlich die legendär schlechte Musikexpress Kritik) gab bereits Grund zur Sorge, dass die prolongierte Rückkehr von Muse zu mehr Simplizität/Rock und weniger Produktionselektronik drumherum ein noch größerer Griff ins Klo werden könnte, als der an seinen Möglichkeiten erstickende, überkandidelte Vorgänger 'The 2nd Law'. In seiner Gänze beschwichtigt 'Drones' derartige Befürchtungen nun allerdings erfreulicherweise - ohne deswegen das Niveau alter Glanztaten zu erreichen.
"Die Formel 'Gitarre, Bass, Schalgzeug und Gesang' berührt mich persönlich momentan nicht" resümierte Mark Engles rund um die Veröffentlichung von 'Chuckles ans Mr. Squeezy' vor mittlerweile drei Jahren. Mittlerweile hat der Dredg-Gitarrist ganz offenbar genau darauf allerdings wieder Lust bekommen - wenn auch nicht mit Dredg. Gemeinsam mit Trophy Fire-Bassist/Sänger Ben Flanagan und Far-Drummer Chris Robyn taucht er stattdessen im Allstar-Gespann tief in den Alternative-Rock der 90er ein.
Rise Against setzen nach der wenig spektakulären, demobeladenen Neuauflage von 'Revolutions per Minute' ihren Frühjahrsputz fort, um rechtzeitig vor dem im kommenden Jahr folgenden siebenten Studioalbum im Gespräch zu bleiben. Das ist nicht nur strategisch schlau, sondern macht in Form dieses Rundumschlags vom Langzeitfan über den Gelegenheitshörer bis zum Neueinsteiger wohl nahezu jeden zufrieden.
Von wegen Relevanz, Krankheit und Senilität: Black Sabbath sind 18 Jahre nach dem letzten Studioalbum näher dran an der Originalbesetzung als jemals sonst seit dem 1983er Ozzy-losen 'Born Again' - 'Reunion' von 1998 mal außen vor. Weil mit Bill Ward zwar (inzwischen) (wieder einmal) niemand kann (oder will) sprang kurzerhand Rage Against The Machine- und Audioslave-Trommelvieh Brad Wilks an der Schießbude zu Hilfe, während sich Black Sabbath mit Rick Rubin im Studio trafen um einen klassischen Black Sabbath-Brocken aus den gar nicht so steifen Hüften zu rocken.
Es muss das reinste Vergnügen für Neo-Regisseur Dave Grohl sein, nicht nur die aktuelle Creme de la Creme des Metal und Rock in seinem Adressbuch stehen zu haben, sondern sich dazu mit alten Helden auch Kindheitsträume erfüllen zu können. Für die Hörerschaft des omnipräsenten Chef-Sympathisanten mutiert dies auf dem verheißungsvollen 'Real to Reel' zu einem weitestgehend nur souverän-altbackenen Schaulaufen. Was da mit einer drückenderen Produktion alles möglich gewesen wäre.