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Oral: Björk und Rosalía engagieren sich mit orchestralem Art Pop auf einem verspultem Downtempo-Raggaeton-Groove zum Protest gegen norwegische Massen-Lachszucht in Island.
Zauberhaft und einzigartig - wenn auch im suboptimalen Setting der Wiener Stadthalle im Zweifelsfall dann doch eher ohne den final überspringenden Funken Magie: Erstmals seit 1998 gastiert Björk wieder in Österreich.
Dass Bobby Krlic die Arbeit zu Midsommar nicht unter seinem The Haxan Cloak-Banner veröffentlicht, macht schon Sinn. Mittlerweile hat sich der Engländer eben weit von den industriell-ambienten Klangwelten seines Alias in Richtung malerisch-strukturoffener Score-Kosmen jenseits der Elektronik verabschiedet.
Man kommt kaum hinterher, was auf diesem Traum von einem Pop-Album so alles passiert: Ioanna Gika positioniert sich mit ihrem lange hinausgezögerten Solo-Debüt Thalassa als ambitionierte Eklektikerin von unwirklicher, enigmatischer Formvollendung.
Julia Holter skiziert "die Kakophonie des Verstandes in einer schmelzenden Welt" und fängt mit Aviary über knapp eineinhalb Stunden ihr ambitioniertes, verkünsteltes, wunderbares Opus Magnum ein.
Sofern man grundsätzlich gewisse Erwartungshaltungen an den postmetalischen Doom-Sludge von Sumac stellt, ist es wahrscheinlich gut zu wissen, dass der reguläre Nachfolger zu The Deal (2015) und What One Becomes (2016) angeblich bereits in Angriffstellung hinter dem für Puristen wohl wenig befriedigenden American Dollar Bill - Keep Facing Sideways, You're Too Hideous To Look At Face On lauern soll.
Die klaffende Wunde am Herzen, die der schmerzhaft dystopische Vorgänger Vulnicura behandelte, scheint endgültig verheilt. Zeit also für Björk, auf ihrem zehnten Studioalbum die Utopie des kommendes Matriarchats zu erträumen. Gegebenenfalls auch mit Pauken Flöten und Trompeten Flöten.
Susanna Karolina Wallumrød war zuletzt vor allem mit ganz wunderbaren Kooperationsarbeiten mit Jenny Hval oder dem Einspielen meisterlichen Coverversionen (aus dem Repertoire von AC/DC über Phoenix bis hin zu Tina Turner) beschäftigt, während seit dem letzten nominellen Soloalbum der Norwegerin doch vier Jahre ins Land zogen. Kein Wunder also, dass sich bei der 36 Jährigen für Triangle so einiges an Material angesammelt hat.
Wenn man will, kann man dem immer wieder zu pathetisch in die Arena schielenden Gesten neigenden Debüt von LUH durchaus anhören, dass Ellery Roberts mit WU LYF durchaus 2011 am Sprung war, die gesamte (Indie)Welt im Rausch zu erobern. Spiritual Songs for Lovers to Sing hat jedoch noch weitaus höhere Ziele als das, ächzt dabei nach zu langer Zeit im Inkubator jedoch schon einmal unter seinem vieldimensionalen Überbau.
Daher Omar offensichtlich einen neuen Zugang zu den Songs von At The Drive-In gefunden hat, klappt es diesmal auch mit der funkensprühenden Reunion. Nach den mitunter verhalten aufgenommenen 2012er-Konzerten melden die Post Hardcore-Götter deswegen sogar mit Ambitionen auf eine längerfristige Zusammenarbeit zurück. Knapp eineinhalb Stunden in der Arena unterstreichen, dass dies trotz eines markanten Schönheitsfehlers keine halbgare Idee sein könnte.