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"Alles ist gut. Anders, aber gut." versucht es Casper in 'Ariel' gleich selbst auf den Punkt zu bringen. 'Hinterland' ist der musikalisch verhältnismäßig mutige, Fanbase-entzweienden Schnitt zum durch die Decke gehenden 'XOXO' in Form der fortgesetzten Abkehr vom reinen Hip Hop und der vielleicht endgültigen Ankunft der Hypegestalt Benjamin Griffey im konventionell ausstaffierten Indierock von der Stange.
Die Newcomer Caroline aus Greater London spielen auf ihrem selbstbetitelten Debüt eine vage Ahnung von kammermusikalischem Postrock und Avantgarde Folk, der absolut kein Interesse an Strukturen oder klassischem Songwriting zeigen will - oder kann?
Die Zeit bleibt nicht stehen - und auch Dendemann tut dies nicht: Da nich für! ist sein bisher vielseitigstes, modernstes und wohl auch ambitioniertestes Album geworden: Musikalisch am Puls der Zeit, inhaltlich zeitlos wichtig.
Rechtzeitig zur aktuellen In The Blood Tour legt Noisulotion in gewohnt liebevoller Aufmachung die vergriffen gewesenen Mother Tongue-Alben Streetlight und Ghost Note als Fan Edition-Doppel neu auf. Kleine Schönheitsfehler trüben das runde Gesamtpaket kaum.
Mother Tongue spitzen beim dritten und letzten Stop der Österreich-Gastspiele ihrer In The Blood-Tour den Spannungsbogen kontinuierlich zu und zelebrieren im Wiener Flex mit eindringlicher Energie die verbindende, optimistische Kraft des Rock'n'Roll: Ein beinahe messianischer Abend.
"Selbst an einem schwächeren Abend sind Mother Tongue eine der zehn besten Livebands der Welt". Eigentlich unfassbar, was Davo Gould da von sich gibt. Denn dass Mother Tongue auch nur ansatzweise einen schwächeren Tag haben können, erscheint kaum möglich.
Als Drangsal rekonstruiert Max Gruber aus Herxheim den New Wave und Post Punk der 1980er mit viel Leidenschaft, einem beachtlichen Händchen für Ästhetik und mit einem verinnerlichten Verständnis für die Materie. Harieschaim serviert hinter seinem fundiert inszenierten Retrosound so eine beachtliche Anzahl an Ohrwürmern, ist aber paradoxerweise wohl dennoch vor allem als Versprechen an die Zukunft zu sehen.
Marteria, auch bekannt unter seinem Alter-Ego Marsimoto, ist wieder zurück obwohl er genau genommen nie weg war. Das im Jahr 2010 veröffentlichte 'Zum Glück in die Zukunft' inklusive Hits wie 'Verstrahlt' und der Gaming-Hommage 'Endboss' sowie dem deutschen Nummer 1 Hit 'Lila Wolken' legten die Latte für den simpel betitelten Nachfolger 'Zum Glück in die Zukunft II' hoch. Schon die Vorabsingles 'Bengalische Tiger', 'Kids (2 Finger an den Kopf)' und 'OMG!' machten klar, dass Marteria noch locker einen draufsetzen kann.
Nach eigens kreierten Mc Donalds-Burger und hippen Positionierungen in den Charts folgt das Album zum Hit 'Easy': unangestrengte, als Rap verkleidete Popnummern, die keinem wehtun, niemanden fordern und eigentlich zu dummdrollig sind, um als wirkliches Ärgernis empfunden zu werden.