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Die Songs von Coldplay tragen nun wahlweise Emojis als Titel und auch sonst fühlt sich Music of the Spheres wie eine universell funktionieren sollende Anbiederung an möglichst viele Märkte an.
Zwar haben Coldplay zwischen dem Ausfällen Mylo Xyloto und vor allem dem Offenbahrungseid A Head Full of Dreams mittels Ghost Stories (und auch danach mit der Kaleidoscope EP) durchaus gezeigt, dass man sie nicht vollends abschreiben sollte. Mit einer derart gelungenen Comeback wie Everyday Life konnte man nach der längsten Albumpause in der Karriere der Briten allerdings nicht rechnen.
Knapp eineinhalb Jahre nach dem in der Beliebigkeit verschwundenen Offenbahrungseid A Head Full of Dreams legen Coldplay ein Kurzformat vor, dessen zerissene Qualität sich wohl irgendwo bereits in seiner merkwürdigen Veröffentlichungsgeschichte widerspiegelt: Zweimal wurden der Release der Kaleidoscope EP verschoben, obgleich mehr oder minder ohnedies bereits vier der fünf Tracks als Singles vorausgeschickt worden waren.
Es stand zu befürchten: Das zwar belanglos aber durchaus nett in die Melancholie plätschernde 'Ghost Stories' war nur ein kurzes Zucken in eine willkommene Richtung, denn gerade die dort aus dem Rahmen fallende Avici-Produktion 'A Head Full of Stars' hat die Perspektiven für Chris Martin und Co. und ihr vielleicht letztes Studioalbum offenbar wieder gerade gerückt. Coldplay wollen als seelenlose Popband mit immanenter Chartabhängigkeit in Erinnerung behalten werden.
'Ghost Stories' schöpft sein Potential zwischen ärgerlichen Single-Katastrophen und unerwartet stillen Schönheiten plätschernd nicht aus, ist aber das am angenehmsten zu konsumierende Album der Briten seit Jahren.
Don’t call it a Comeback: Omar Rodríguez-López und Cedric Bixler-Zavala verbinden vierzehn fragmentarisch bleibende Songskizzen zum offiziellen Art Pop-Album der einstigen Prog-Propheten The Mars Volta.
Die personelle Entscheidung der Editors Produzent Benjamin John Power alias Blanck Mass nun als vollwertiges Bandmitglied aufzunehmen, darf als symptomatisches Statement für den allgemeinen Zustand von EBM verstanden werden.
Best of the Worst: Muse rekrutieren auf Will of The People nahe der Selbstpersiflage für den Kampf des kleinen Mannes gegen die Obrigkeit - mit Songs, die klingen, als wären sie für knallbunte Space-Kitsch-Kriege geschrieben worden.
Sich 30 als Vinyl-Exemplar pünktlich zum Releasetermin ins Regal stellen zu können war ja eines der geringsten Probleme in einem Jahr, das die finanzielle Zugkraft des Plattenmarktes endgültig aus dem Nischendasein gepresst hat.
Großes Kino mit wehmütigem Beigeschmack: Das grandiose Doppel aus Rare Symmetry und Fade Into You ist auch das letzte Material, das American Football mit ihrem unersetzlichen Schlagzeuger Steve Lamos aufgenommen haben.