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Das Übergangsalbum Crawler war ein eindrucksvolles Versprechen hinsichtlich der rasanten Entwicklung, die Idles seit 2017 durchlaufen. Doch kann die durchaus aufregende Entscheidung, den Nachfolger Tangk von Nigel Godrich und Kenny Beats produzieren zu lassen, für deren Einhaltung bürgen?
Oha! Knapp zwölf Monate, nachdem sie mit Ultra Mono praktisch zu ihrer eigenen Selbstparodie verkommen waren, haben die Briten Idles mit Crawler doch tatsächlich ihr bisher bestes Studioalbum aufgenommen.
„How d'you like them clichés?“ fragt Joe Talbot und übersieht dabei möglicherweise, dass seine Band selbst zu einem geworden ist: Idles spielen auf Ultra Mono simplen, oft eindimensionalen (Post) Punk mit eingängigen Refrains und bisweilen unpackbar prätentiösen Texten.
Vielleicht hat es einen dezent befremdlichen Beigeschmack, dass ausgerechnet die Punkrock-Liebkinder aus Bristol ihren Erfolg derzeit so ungeniert melken. Gleichzeitig lässt A Beautiful Thing: IDLES Live at Le Bataclan dann aber auch ziemlich hemmungslos in Euphorie verfallen.
Vier Songs sind aus den Sessions zu dem vielumjubelten Zweitwerk Joy as an Act of Resistance übrig geblieben. Zu gut, um sie unter den Tisch zu kehren, erscheinen sie nun jeweils im Doppelpack serviert als Standalone-Singles. Den Anfang machen Mercedes Marxist und I Dream Guillotine.
Joy as an Act of Resistance bedeutet Post-Punkrock in Anti-Anti-Alles, dafür ordentlich mitreißend-ausgelassener Aufbruchstimmung: Idles haben mit ihrem Zweitwerk ausdrücklich ihren Spaß daran, sich verletzlich zu zeigen, auf die Barrikaden zu steigen und sich mit trinkfesten Hymnen dezidiert auf der richtigen Seite der Fronten zu positionieren.
Wall of Eyes mag seinen Titel aus alten Radiohead-Tagen entlehnen, lässt The Smile aber endgültig über der Resteverwertung von angestauten Mutterschiff-Material zu einer runden Einheit für die Zukunft zusammenwachsen.
Post Punk mit vehementer Garage-Attitüde und aggressivem Noise-Unterton, der alles daran setzt eine sinistre Euphorie zu entfachen: Sprints haben mit Letter to Self endlich ihr Debütalbum fertig.
Tunic-Frontmann David Schellenberg hat abseits des Band-Alltags gezwungenermaßen Bekanntschaft mit konventionellen 40-Stunden-Arbeitswochen gemacht. Und für sich entschieden, dass dies ein Wrong Dream für ihn zu leben wäre.
Satte 17 mal gelingt Måneskin auf Rush! das durchaus eindrucksvolle Kunststück, mit ihrem trivialen Glam Rock-Generikum gleichzeitig absolut aufdringlich zu belästigen und dabei trotzdem scheißegal zu bleiben.