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This is Sparta? Fühlt sich gar nicht unbedingt danach an! Warum Jim Ward dieses als Bandspielwiese getarnte Quasi-Soloprojekt nach knapp 14 Jahren nominell reaktiviert hat, ist anhand des frustrierenden Trust the River wohl auch dem Mastermind selbst nicht ganz klar.
At the Drive-In bescheren ihrem Comebackalbum in•ter a•li•a zum Black Friday einen soliden Appendix: Diamanté verdeutlicht noch einmal anhand dreier bisher liegen gebliebener Songs, wo die Post Hardcore-Derwische von einst aktuell stehen, denkt die Gegebenheiten für die Postpunk-Rückkehrer am Ende aber auch merklich weiter.
At the Drive-In versuchen 17 Jahre nach dem die Band sprengenden Relationship of Command mit in•ter a•li•a das Feuer von einst neu zu entfachen, ignorieren allerdings geflissentlich, dass die Zeit eben nicht stehen bleibt und sich manche Dinge kaum konservieren, und nur bedingt gut aufwärmen lassen. Inwiefern diese Rechnung aufgeht, ist letztendlich jedoch vor allem eine Frage der Relation.
Daher Omar offensichtlich einen neuen Zugang zu den Songs von At The Drive-In gefunden hat, klappt es diesmal auch mit der funkensprühenden Reunion. Nach den mitunter verhalten aufgenommenen 2012er-Konzerten melden die Post Hardcore-Götter deswegen sogar mit Ambitionen auf eine längerfristige Zusammenarbeit zurück. Knapp eineinhalb Stunden in der Arena unterstreichen, dass dies trotz eines markanten Schönheitsfehlers keine halbgare Idee sein könnte.
Wollten Sparta mit 'Wiretap Scars' vielleicht das Album aufnehmen, dass The Casket Lottery mit hier zum eigentlich bereits vierten Mal gelingt? Egal: 'Real Fear' ist ein wunderbares Sammelsurium aus emotionalen Post-Hardcore-Brocken, das sich ganz beiläufig zahlreiche Synthie-Flächen einverleibt und dabei als ausgebuffte Hitsammlung entpuppt.
Weißwein-Trinker Phil Anselmo erweitert sein stilistisch ohnedies schon so breitgefächertes Portfolio: Mit En Minor spielt er auf When the Cold Truth Has Worn Its Miserable Welcome Out mit nölend-raspelndem Organ jene Americana- und Dark Folkrock-Songs voll Melancholie und Leid, die bereits der selbstbetitelte Ausblick im Vorjahr versprach.
Entweder am Konsens vorbei oder nach zumindest halbwegs objektiven Gesichtspunkten doch von anderen Platten überholt: Wieder haben es zahlreiche Alben nicht in die regulären Top 50 der Jahrescharts geschafft, aber grundsätzlich doch ordentlich Eindruck hinterlassen. Zumindest 15 Vertreter aus dieser undankbar abgespeisten Riege verdienen sich nichtsdestotrotz eine Erwähnung - unsere Honorable Mentions 2019.
William Elliott Whitmore covert sich auf Kilonova durch knapp 90 Jahre amerikanischer Musikgeschichte. Zwischen okayer Redundanz und gelungenen Verneigungen wird Studioalbum Nummer 7 so zu einem kaum essentiellen, aber doch auch durchaus ansprechenden Kleinod für Fans.
Teyana Taylor nimmt den Hype um Kanye Wests aktuellen Produktionsrausch sicherlich dankbar mit, führt die Veröffentlichungsreihe der Wyoming Sessions mit dem vor Sexappeal triefenden K.T.S.E. zwischen kontemporäreren Vintage-R&B und klassichen Soul jedoch auch abseits davon zu einem wundervollen Ende.
Die prolongierte Supergroup Legend of The Seagullmen um Danny Carey und Brent Hinds schickt ihren cinematographisch ausgelegten Konzept-Metal rund um einen Seemöwen-Gottkönig und sonstige Freibeuter-Exzesse zwar vielversprechend, aber wenig nachhaltig über die Planke.