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Ryley Walker zelebriert auf Course in Fable ein neues Selbstbewusstsein - vor allem als Sänger, aber auch als Leithammel einer progressiv eingestellten 70s-Folk-Gang jenseits der offenkundigen Einflüsse.
Ryley Walkers Discografie bleibt weiterhin in ruheloser Bewegung. Sein viertes Studioalbum Deafman Glance porträtiert den 28 Jährigen aber deutlicher als zuvor in einer Phase des Nicht-Ankommens.
Nach dem in die Fußstapfen großer Meister tretenden Kraftakt Primrose Green gönnt sich Ryley Walker zwar keine Pause, lässt die Dinge auf Golden Sings That Have Been Sung allerdings deutlich entspannter angehen. Das Drittwerk des früh formvollendeten 27 Jährigen ist sich seiner zeitlosen Klasse schließlich bewusst.
"I think I get some shit sometimes for wearing my influences on my sleeve, but I hope people can see that I really love music." sagt Ryley Walker - seines Zeichens der vielleicht größte Traditionalist, den die Folk-Szene derzeit zu bieten hat.
Natalie Prass ist unglücklich und lässt einem dabei mit ganz wundervollen Songs zwischen Pop, Soul und Americana das Herz aufgehen. Großes Beziehungskino im Breitwandformat, wohldosiert inszeniert und elegant umgesetzt. Kaum zu glauben, dass es sich hierbei um ein Debütalbum handelt.
Unglaublich, aber wahr: ausgerechnet die Drone-Möche von Sunn O))) ringen dem Aventgarde-Querulanten Walker eine nach dem Schreckensgespenst 'Bish Bosch' kaum mehr für möglich gehaltene - nun ja - "Zugänglichkeit" ab.
Schmeichelweicher Schmuse-Synthiepop auf Autopilot geschalten: Jean-Benoit Dunckel von Air und der isländische Komponist Barði Jóhannsson (u.a. Bang Gang, Lady & Bird) deuten im sparsamen Kurzformat an, was diesem Duo noch möglich sein wird.
Adam Miller bündelt mit Gateway einen von seinem typischen Gitarrespiel definierten Ambient-Soundtrack, der den ästhetischen Kosmos der Chromatics jenseits von Johnny Jewel zeigt.
Mit der spontan aus der Hüfte geschossenen Dear Tommy-Ersatzplatte Closer to Grey im Rückspiegel beehren die endlich wieder tourenden Chromatics auch Europa mit einer Konzertreise. Terminlich schlechter hätte das Wien-Gastspiel der Italians Do It Better-Clique um Johnny Jewel jedoch kaum ausfallen können.
Das erste Chromatics-Album seit sieben Jahren ist nicht die Platte geworden, auf die man seit 2014 gewartet hat. Es ist aber eine gute Idee, dass sich Johnny Jewel anstelle des wohl zur Sisyphusarbeit aufgeblähten Dear Tommy mit Closer to Grey erst einmal auf die vielleicht bestmögliche Art Luft macht.