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Das Gipfeltreffen der beiden Genremeister Mikael Åkerfeldt und Steven Wilson ist das zu erwartend uferlose Progrockgewichse geworden.
Wo jedes Studioalbum neue Facetten des englischen Prog-Meisters freilegt, entlässt "An Evening with Steven Wilson" abseits der erwartbar makellosen, bis ins Detail durchkomponierten Perfektion in Sachen instrumentaler und inszenatorischer Virtuosität ebenfalls mit einer überraschenden Erkenntnis: Der alterslos wirkende 48 Jährige präsentiert sich im Orpheum entwaffnend nonchalant als erstaunlich amüsanter Zeitgenosse.
Als "der Missing-Link zwischen 'Damnation' und 'Ghost Reveries' oder als ob 'Heritage' direkt nach 'Ghost Reveries' geschrieben worden wäre, ohne dass 'Watershed' jemals existiert hätte" wurde 'Pale Communion' im Vorfeld wortreich umrissen. Stimmt alles irgendwie. Abseits der feinen Nuancen hätte es aber auch durchaus genügt zu sagen: Opeth haben 'Heritage 2.0' aufgenommen.
Steven Wilsons drittes Soloalbum ist gleichermaßen berauschendes Destillat der eigenen, so unüberschaubaren Mammut-Discographie, wie auch eine fulminant-eklektische Verneigung vor der Geschichte des Progressive Rock an sich.
Jede Wette: Mariusz Duda bestellt sich alle Veröffentlichungen aus dem Haus von Steven Wilson blind, findet die Entwicklung von Opeth so fantastisch, dass er die mit Riverside am liebsten nachvollziehen würde und hat 'Storm Corrosion' mit den selben Freudentränen auf dem Plattenspieler rotieren sehen wie das endlich erschienene Dokument der einstweiligen Led Zeppelin-Reunion.