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Mit inzwischen ebenso vielen veröffentlichten regulären Studioalben im selben Zeitraum über Anzahl fühlt sich die Evolution von Sumac immer ein wenig wie die Antithese zu jener von Isis an. The Healer wirkt für diese These paradoxerweise wie Bekräftigung und ein Entgegenwirken.
Wie schon sein 2019er-Vorgänger (Even for just the briefest moment Keep charging this “expiation” Plug in to make it slightly better) ist auch Into this juvenile apocalypse our golden blood to pour let us never eine - am 21. Mai 2019 im Astoria Hotel der East Hastings Street von Vancouver - live aufgezeichnete Spontan-Kommunikation von Sumac und Keiji Haino.
„One of our favorite songs we've made, and a piece of music we're happy to be sharing with you during this very tumultuous year.“ Sumac versprechen am Beipackzettel zu Two Beasts definitiv nicht zu viel.
Seit Love in Shadow weiß man ja, dass die Kooperationen mit Keiji Haino für Sumac bewusstseinserweiternd und prägend waren. Das wahre Ausmaß der Evolution wird nun allerdings erst mit May You Be Held begreifbar - eventuell der markanteste Jump the Shark-Moment in der bisherigen Karriere von Aaron Turner für dessen Jünger.
Daher Sumac-Alben ja gerne auch wie verdammt gut destillierte Rechtfertigungen anmuten, um das Material auf der Bühne noch wuchernder wachsen zu lassen, ist ein mutmaßlich willkürlich zum Bandcamp-Friday hinausgeschossenes Livealbum wie St Vitus 09/07/2018 freilich eine feine Idee.
Die Zusammenarbeit mit Keji Haino auf dem erst wenigen Monate alten American Dollar Bill - Keep Facing Sideways, You're Too Hideous To Look At Face On hat definitiv Spuren hinterlassen: Sumac dröseln die Urgewalt ihres kaum noch griffigen Sludge/Doom/Post Metal-Gebräus für Love in Shadow als experimentelles Improvisationen-Monstrum auf.
Sofern man grundsätzlich gewisse Erwartungshaltungen an den postmetalischen Doom-Sludge von Sumac stellt, ist es wahrscheinlich gut zu wissen, dass der reguläre Nachfolger zu The Deal (2015) und What One Becomes (2016) angeblich bereits in Angriffstellung hinter dem für Puristen wohl wenig befriedigenden American Dollar Bill - Keep Facing Sideways, You're Too Hideous To Look At Face On lauern soll.
Aaron Turner, Nick Yacyshyn und der mittlerweile offenbar fest zum Bandgefüge von Sumac gestoßene Brian Cook wollen es knappe 16 Monate nach dem furchteinflösenden Ungetüm The Deal erst so richtig wissen, und treiben ihr schmutziges, minimalistisches Post-Sludge-Metal-Gebräu unter Mithilfe von Kurt Ballou kompromisslos in die Extreme.
5 Jahre nach dem Ende von Isis steigt deren ehemaliger Vorstand Aaron Turner samt namhafter Begleitung in stockdunkle Katakomben zu den Überresten seiner alten Band hinab, um mit Sumac die dortige Lage auszukundschaften.
Die Split mit Horsewhip im vergangenen Jahr hat das Ende von Yashira nur hinausgezögert - ein Zusammentreffen mit den blutsverwandten Drag Pattern und Autolith markiert nun tatsächlich das Finale der Bandgeschichte.