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The Killers bestätigen den erfreulichen Aufwärtstrend von Wonderful Wonderful auf Imploding the Mirage mit einer überraschenden Konsistenz - gerade, wenn man die Hintergründe des sechsten Studioalbums bedenkt.
The Killers haben ihre Lehren aus dem tollen Brandon Flowers-Sologang The Desired Effect gezogen: Wenn schon schlechter Geschmack, dann aber richtig - das Songwriting muss den selbstbewussten Kitsch eben doch irgendwie stemmen können. Das immer wieder über das Ziel hinausschießende Wonderful Wonderful schafft insofern vieles, was bei dem grottig-egalen Vorgänger Battle Born noch in die Hose ging.
The Killers versammeln zum zehnjährigen Jubiläum auf Don’t Waste Your Wishes alle ihre seit 2006 veröffentlichten Weihnachtssingles. Inklusive der neuen Coverversion von I'll Be Home for Christmas - auf der Brandon Flowers seinen ehemaligen Klassenlehrer als Gastfeauture aufbietet.
Von der ambitionierten Rockband mit einer Handvoll Songs um die Welt zu erobern im Gepäck zur schmalzigen Synthieband die in den eroberten Stadien der Welt die eigene Schlager-Affinität in den schlimmsten Momenten der 1980ern badet in weniger als 10 Jahren: The Killers führen ihren kommerziellen Auf- und geschmacklichen Abstieganhand 13 alter und 2 neuer Songs chronologisch vor.
Man kann Brandon Flowers und seiner Las Vegas-Truppe mittlerweile vieles vorwerfen, dass sie ihrem mit 'Day & Age' eingeschlagenen Kurs Richtung musikalischer Bedeutungslosigkeit trotz aller Unkenrufe und Schmähungen nicht unbeeindruckt beinhart beibehalten würden, gehört jedoch nicht dazu.
Der kaum bescheidene Titel Good Music to Avert the Collapse of American Democracy kommt mittlerweile endgültig nicht mehr von ungefähr: Auf Volume 2 der Compilation versammeln 78 schwergewichtige Interpreten über fünf erschlagende Stunden an offiziell unveröffentlichtem Material.
DMA's lassen ihr 90er-Jahre Britpop-Imitat für ihr drittes Studioalbum The Glow von Stuart Price mit Produktionsgimmicks aufpolieren, dass normalerweise für The Killers reserviert ist.
Let's Go Sunshine war nach der Zäsur The Best of... So Far vor zwei Jahren eine gelungene Rückbesinnung auf die Wurzeln und Stärken der Kooks. Ob es deswegen aber in Form von Unshelved gleich ein Leeren der Archive für ausgewiesene Ausschussware braucht?
Gewinnoptimierte Weihnachtsfeier im Hause Williams mit einigen verkaufstechnisch zugkräftigen Gästen aus aller Welt: The Christmas Present nimmt sich selbst nicht zu erst und kalkuliert damit gut.
Dass Trend-Trittbrettfahrer Matthew Bellamy Simulation Theory nach dem misslungenen 2nd Law sowie der überzeugenden Sicherheitsplatte Drones einen konsequent-radikalen 80er-Sound verpasst hat und dahinter den supereingängigen Popappeal markant hochfährt, steht Muse erstaunlich gut. Schade nur, dass das Songwriting da nicht ganz mithalten kann.