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War Schmilco der Einstieg in die (reaktivierte) Solodiskografie von Jeff Tweedy, ist Ode to Joy nun das gemächliche Erwachen zurück zur vollwertigen Bandgeschichte von Wilco. Vor allem ist das elfte Studioalbum der Institution aber ein befriedigender Grower.
Die überwältigende Magie bleibt vielleicht aus, doch der großen Klasse dieser Institution tut das freilich keinen Abbruch: Wilco überzeugen im sehr gut gefüllten Museumsquartier auch auf der Tour zu einem ihrer schwächeren Studioalben anstandslos.
Wilco kultivieren auf ihre alten Tage eine angenehme kurzweilig aus der Hüfte geschossene Spontanität und servieren mit Schmilco quasi den akustisch reduzierter zu Werke gehenden Zwilling zu Star Wars.
Und plötzlich stand es mit seinem referentiellen Artwork und Titel praktisch aus dem Nichts kommend im Netz, das neunte Studioalbum von Jeff Tweedys Band - zum darüberstreuen sogar als Gratisdownload. Dass Wilco die Möglichkeiten des Web 2.0 ausgerechnet mit einem anachronistischen Rockalbum nutzen, ist durchaus stimmig: Eine weniger unmittelbare Veröffentlichung hätte dem ruppigen, ungeschliffenen Charakter von 'Star Wars' kaum entsprochen.
Buck Meek verschiebt den Indie Folk seiner Stammband auf seinem zweiten Soloalbum Two Saviors leicht zum Americana, und skizziert jedoch vor allem, dass er einfach ein elementarer Teil der bisweilen magischen Nebensächlichkeit von Big Thief ist.
Die nunmehr gar Grammy-nominierte Moriah Rose Pereira kommt (freilich nur im übertragenen Sinne) 2020 ohnedies nicht aus dem Feiern raus, was spricht also gegen (das seit rund zwei Jahren angeteaserte) A Very Poppy Christmas?
Das Cover mag mehr Abenteuerlust in Aussicht stellen, letztendlich spielt sich auf Love is the King, dem vierten Album von Jeff Tweedy seit 2017, aber alles in heimeliger Komfortzone für Wilco-Boss ab.
In den Texturen und Akzenten erkennt man die Stammband von Ed O'Brien in den Nuancen immer noch. Allerdings hat der 52 Jährige auf Earth unter dem EOB-Akronym-Alias merklich Spaß an den Freiheiten jenseits von Radiohead.
Das feine Doppel aus FTA und Far, Far Away ist eine nette Erinnerung daran, dass der soulige Indie Folk von Whitney auch über das unter Wert verkaufte, feine zweite Studioalbum Forever Turned Around hinausgehend - wenn schon nicht sonderlich spannend, dann doch - absolut geschmeidig funktionieren kann.
In den sechs Jahren seit Dream River hat sich einiges an Material bei Bill Callahan angestaut: Shepherd in a Sheepskin Vest ist mit 64 Minuten Spielzeit über 20 Songs das bisher ausführlichste Album des Smog-Meisters.