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Magnus Pelander nennt das sechste Witchcraft-Album Black Metal, spielt darauf aber ausnahmslos im Alleingang Folk-Acoustic-Songs auf seiner Gitarre. Ein an sich gut gemeinter (halblustiger) Witz, der letztendlich aber auf eigene Kosten geht.
Kaum einer Band hat man in jüngerer Vergangenheit einen Labelwechsel derart eklatant angehört, wie den Witchcraft-Umstieg von Rise Above Records zu Nuclear Blast. Vor dem Hintergrund eines diesmal wieder stärker an die Frühphase der Band erinnernden Songwritings ist es insofern jedoch ein noch zweischneidigeres Schwert, dass 'Nucleus' soundtechnisch - wenn auch etwas aufgeweicht - dort weitermacht, wo 'Legend' vor 4 Jahren aufgehört hat.
"Die klingen ja plötzlich wie The Sword!" - stimmt natürlich nicht und doch absolut. 5 Jahre nach 'The Alchemist inklusive Besetzungswechsel an allen Positionen, neuem Produzenten (Jens Borgen) sowie Label-Umzug (von Rise Above zu Nuclear Blast) kämpfen die Schweden um Mastermind Magnus Pelander jedenfalls zumindest nicht gerade verbissen darum, ihre Stammhörerschaft aus Traditional-Doom-Landen mitzunehmen. 'Legend' offenbart aber auch, dass dies unerwarteterweise eine ganz fantastische Einstellung ist.
Witchcraft sind nach langer Pause zurück. Und haben ein Album in der Tasche, das einige alte Fans vor den Kopf stoßen könnte - für viele mehr aber noch die zeitloseste Metalplatte des Jahres darstellen wird. Warum das so ist, kann - oder will - Bandkopf Magnus Pelander nicht ganz beantworten.
Erst unlängst hat das norwegische Trio seine amerikanischen Kollegen von Devil's Witches im Split-Format düpiert, jetzt stecken sie ihr Hoheitsgebiet endgültig vor dem Gros der Konkurrenz ab: Interstellar Voodoo positioniert Saint Karloff wie selbstverständlich als neuen Referenzwert im retro-okkulten Psychedelik-Stoner mit Vintage-Optik.
For the Dead Travel Fast ist das nächste rundum grundsolide Vintage-Standardwerk der retro-versierten im Proto-Metal watenden Paychedelik-Rocker von Kadavar. Diesmal halt im Dracula-Idyll von Transylvanian abgelichtet.
Kein Wunder, dass Green Lung die Auflagen ihrer physischen Tonträger derzeit innerhalb von Minuten restlos ausverkaufen: Woodland Rites hat die Substanz und das einnehmende Auftreten, um Freunde des gepflegten Doom Metal und Stoner Rock in den okkulten Freudentanz zu versetzen.
Psychedelischer Vintage Heavy Metal mit okkulter Proto Doom-Schlagseite aus Kopenhagen: Demon Head bedienen mit Hellfire Ocean Void zwischen The Devil's Blood und Danzig, The Cult und Beast Milk, Witchcraft und Hexvessels als solide Svart-Stangenware.
VUG aus Berlin wissen, wie man einen relativen Mangel an Originalität ansatzlos aufwiegt: Mit starkem Songwriting, instrumentaler Klasse, ordentlich Gefühl und dem nötigen Gewicht an Authentizität hinter der transportierten Leidenschaft. So macht Retrorock auch im x-ten Anlauf verdammt viel Laune.