Black Mountains – Echoes / Flux

von am 25. Juni 2020 in Single

Black Mountains – Echoes / Flux

Erinnerungen an bessere Zeiten, obwohl es sich nur um Ausschussware von IV handelt: Black Mountain veröffentlichen die einstige Selbsthilfe-12“ Echoes / Flux nun auch digital.

Exclusive 12″ featuring b-sides from the album IV, made available via Pledgemusic to help fund the recovery of the band’s stolen gear on their 2016 Europe tour. Pledges were not fulfilled until late 2017, nearly a year after the campaign was launched.“ weiß etwa Diskogs über die seinerzeit offenbar nicht gänzlich ohne Kontroversen veröffentlichte Single.
Knapp drei Jahre später ist das Doppel aus Echoes und Flux physisch (sogar zu humanen Preisen) jedoch relativ problemlos erhältlich, die nun via Bandcamp nachgeschobene digitale Version aber immer noch die günstigere Alternative.

Als Fan hat man nun mit der gestiegenen Verfügbarkeit über Streamingdienste jedenfalls kaum noch eine Ausrede, die beiden B-Seiten zumindest nicht zu kennen. Zumal die zwei demonstrativ eher am zwanglosen Jam, denn am kompakten Spannungsbogen interessierten Stücke die Qualitäten des Mutterschiffes IV durchaus halten können – durch die damals noch an Bord gewesene Amber Webber sogar nostalgisch in Erinnerung rufen, wieviel besser der psychedelische Vintage-Rock der Band von Stephen McBean früher doch war.

Echoes adaptiert für sich eine 80er Ästhetik, ein bedächtig mit der Hi-Hat einer minimalistischen Drum Machine am Highway cruisender Song lässt seine Gitarren sporadisch über die retrofuturistischen Synthies wechseln. Locker begleiten sie und sogar Handclaps das markante, aber unaufdringlich leitende nautische Post Punk-Bassriff, die Arrangements und Backingvocals nehmen sich hippiesk nicht zu ernst. Man treibt dahin, der Sound ist aufgeräumt und braucht strukturell keinen Klimax, fesselt aber, weil das Zusammenspiel von McBean und Webber selbst in den schwächeren und unspektakuläreren Momenten stets ein bisschen magisch war.

Flux tut instinktiv zwar praktisch das selbe, nutzt dafür aber eine mystischer heulende und polternde 70s-Optik im Lavalampen-Licht und Patchouli-Duftnebel. Wie schon Echoes entsteht so ein unverbindlicher, verselbstständigter, hypnotisch dahinlaufender Kraut-Akt- hier aber mit orientalischem Anstrich und etwas schrofferer Kante, die so ähnlich auch auf dem Frühwerk der Band stattfinden hätte können.
Dass auch Flux eher über seine ästhetische Beschaffenheiten hängen bleibt, als durch konkrete Szenen im Songwriting passt schon: Man hat es hier eben mit zwei nicht restlos essentiellen, aber die (einstige?) Klasse der Band nonchalant ausspielenden Deep Cuts zu tun.

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