Danko Jones – Power Trio

von am 6. September 2021 in Album

Danko Jones – Power Trio

Lektion gelernt: Nicht einmal eine waschechte Pandemie samt globalen Lockdowns und zwangsläufig einhergehender Konzert-Flaute kann das Power Trio Danko Jones von seinem Rock-Kurs abbringen.

Auf der sage und schreibe vierten Platte mit dem selben Schlagzeuger (John Calabrese und Danko Jones feiern hier eine Premiere mit Richard Knox) läuft es jedenfalls wie geschmiert: Power Trio, das mittlerweile auch schon (je nach Zählweise) zehnte Studioalbum der Kanadier hält mit seinem selbsterklärenden Titel das hardrockende Niveau der jüngeren Vorgänger jedenfalls stabil, mit minimal zugedrücktem Auge sogar wieder über dem Level von A Rock Supreme. Vorhersehbar, zuverlässig, wertkonservativ – all die üblichen Attribute eben, die sich blanko bei jedem Werk der Kanadier einfügen lassen.
Wie immer ist der Knackpunkt, ob sich das Songwriting dabei schafft, den Funken vom Autopiloten zum inspirierten, motivierten und zwingenden Fließband überspringen zu lassen.

Dass dies diesmal wieder der Fall sein wird, daran lässt eigentlich bereits I Want Out keinen Zweifel, wenn ein gut geölter Standard im besten Sinne alles hat, was es für die Zielsetzung braucht: Riffs, Rhythmus, Groove, Melodie, Hooks, ein Solo und die nötige Aufbruchstimmung in der hungrigen Performance. Dass die Nummer mit ein bisschen Abstand im relativen Einerlei des Jones-Kanons verschwindet, ohne wirklich markante Eindrücke zu hinterlassen, ist da irgendwo im Unterhaltungswert des Momentums egal.

Good Lookin’ kann da seinen überschwänglichen Refrain also gerne ein wenig zu oft ausführen, weil Raise Some Hell mit dem Powerpop von Weezer liebäugelt, schmissige Nummern wie Blue Jean Denim Jumpsuit sogar noch von Beinahe-Hits wie Dangerous Kiss und besonders zielstrebigen Schauläufen a la Get to You oder dem Go-Gaspedal Flaunt It überholt werden, in denen die Stellschrauben besonders eng sitzen.
Dass plakative Schlagwort-Stangenware wie Let’s Rock Together eigentlich pure Munition für Kritiker am MO der Einbahnstraße Danko Jones destilliert – was soll’s! Immerhin kann, sollte und muss diese effektive Schlichtheit spätestens im anschließenden Live-Plädoyer Start the Show eher als Versprechen, denn als Drohung verstanden werden.

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