Das Jahr in Platten mit: Bosse-De-Nage

von am 5. Dezember 2015 in Adventskalender 2015

Das Jahr in Platten mit: Bosse-De-Nage
© Bryan Proteau

Wo bereits das Artwork von ‚All Fours‚ mit einer imaginativen Kraft niederprasselt, öffnen Bosse-De-Nage mit ihrem vierten Studioalbum dahinter auf allen Ebenen ein 55 Minuten dauerndes Kammerspiel mit einer entwaffnenden Sogwirkung, dem man sich nicht entziehen kann: Die Kalifornier verweben faszinierende, verzweifelt hinausgeschrieene Texte, zwischen Klaustrophobie und Hoffnung pendelnden Gitarrenwelten und die schlicht atemberaubende Arbeit der Rhythmussektion zu einem Werk, dass den Ausnahmestatus von Bosse-De-Nage  im Spannungsfeld von nahverwandten Bands wie Altar of Plagues, Wreck and Reference oder Deafheaven nicht nur unterstreicht, sondern den Intensitätsgrat der Band noch einmal auf ein ganz neues Level hebt. Während die Band nicht nur in den Heavy Pop Jahrescharts ein Gros der Kollegen nur noch im Rückspiegel sehen wird, verraten uns Bosse-De-Nage am fünften Tag des Heavy Pop Adventskalender (in alphabetischer Reihenfolge) fünf ihrer Lieblingsalben 2015.

Balms – BalmsBalmsBalms

Wunderschön trüber Dreampop/Shoegaze aus San Francisco. Sie unterscheiden sich von der unzähligen Menge anderer Vertreter dieses Stiles durch ihre simple, intime, direkte Herangehensweise. Weniger wall of sound, mehr bittersüße Hooks und ehrliches Handwerk.

Deafheaven - New BermudaDeafheaven – [amazon_link id=“B0131WIVBS“ target=“_blank“ ]New Bermuda[/amazon_link]

Wir lieben diese Typen seit ihren Demo-Tagen, und es war wirklich cool ihren Aufstieg in Echtzeit zu verfolgen. New Bermuda ist viel aggressiver, karger, mehr Metal, behält aber ihre typische lebensbejahende Katharsis bei. Lieben auch das Oasis Outro.

Damphyr - OceanclotsDhampyrOceanclots

Mit Sicherheit nicht die leichteste Kost, trotzdem ein Album, dass jeder hören sollte. Beinahe wie eine Wand aus krassem, weißem Rauschen, aber irgendwie auch wunderschön. Ein verträumtes Ein-Mann-Black-Metal-Album, dass der verstorbenen Freundin des Musikers gewidmet ist (der letzte Song setzt sich unglaublich aus manipulierten Voice-Samples zusammen). Das Hören ist wirklich anstrengend und zehrend, aber ich empfehle es jedem zumindest ein mal.

Planning For Burial – LeavingPlanning For Burial – [amazon_link id=“B00WYE6PQS“ target=“_blank“ ]Leaving[/amazon_link]

Damit schummle ich ein wenig, da es eine Wiederveröffentlichung ist, aber es war zuvor nie wirklich verfügbar. Unglaublicher Ein-Mann Doom/Shoegaze/Slowcore/Post-Wasauchimmer, als würde Jesu auf Eliot Smith treffen. Gigantisch, wunderschön und emotional zehrend. Sein Album von 2014, Desideratum, ist genau so großartig.

Shape of Despair – Monotony FieldsShape of Despair – [amazon_link id=“B00WOFLWM4″ target=“_blank“ ]Monotony Fields[/amazon_link]

Wie jede Funeral-Doom-Band die was auf sich hält, haben SoD elf Jahre seit ihrem letzten Album gebraucht (Illusions‘ Play, auch klasse) bis sie das hier endlich veröffentlich haben. Wieder mal massiv, üppig, melancholisch und auf jeden Fall das Warten wert – fast wie New-Age-Doom.

Bosse-De-Nage online: Facebook | Bandcamp | The Flenser | Profound Lore

Thanks to Bosse-De-Nage!

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