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Unter geändertem Besetzungszettel randalieren Dark Habits mit Scaphism noch fokussierter, als bereits auf Cave Paintings im vergangenen Jahr. Leider auch zugunsten einiger zuvor kultivierter Vorzüge im Sound.
Daniel Blumberg findet für sein gefühlt dröfzigstes Debütalbum die Wohlfühlzone in der Diskrepanz: Minus konterkariert minimalistisch im Wohlklang schwelgende Balladen mit ungemütlichen Arrangements, die den Avantgarde und Noise provozieren.
Als würde ein Hybrid aus Nick Cave, Tom Smith und Ian Curtis mit Bariton-Grabesstimme zu einer Totenmesse sinieren, die zwischen den ambienten Dark Folk-Freiräumen der Swans, ätherischen Earth- Kammermusik-Suiten und Menuck-Postrock-Klangwelten treibt: JR Robinson erfindet Wrekmeister Harmonies mit The Alone Rush einmal mehr ein Stück weit neu.
Während die ebenso mysteriösen Landsmänner und mutmaßlichen Kumpels von Portal mit Ion abermals herausfordernd mutiert sind, und der Caverncore spätestens mit dem Tchornobog-Debüt vergangenes Jahr eigentlich ohnedies Frischzellenkur und Todesstoß gleichermaßen verpasst bekommen hat, stagnieren Grave Upheaval mit ihrem Zweitwerk in einer zuverlässigen Death-Doom-Sogwirkung.
Nur fünf Alben haben Mournful Congregation über das vergangene Vierteljahrhundert hinweg verteilt veröffentlicht, alleine sieben Jahre sind seit The Book of Kings vergangen. Wo der Faktor Zeit im Kosmos der Band aber ohnedies relativ wird, zelebrieren die szenedefinierenden Australier die überwältigende Schönheit des Funeral Doom auf The Incubus Of Karma nun umso auslaugender, vielleicht sogar erhabener denn je.
Eineinhalb Dekaden sind seit dem zweiten - unter dem zwangsweise angeschafften Interims-Banner Give Up the Ghost veröffentlichten - Album der Bostoner Hardcore-Institution American Nightmare vergangen. Und immerhin sechs Jahre seit der Reunion unter dem ursprünglichen Namen. Das selbstbetitelte Drittwerk von Wesley Eisold und Co. hat es vielleicht auch deswegen eine Spur zu eilig.
Portal überfluten ihren avantgardistischen Experimental-Death Metal auf Ion doch nicht mit einem psychotischen White Noise-Rauschen - der verstörende Teaser oder malträtierende Distortion-Vorboten wie Spores haben diesbezüglich eklatant auf die falsche Fährte geführt. Viel eher sprechen die Australier auf ihrem fünften Studioalbum mit geänderten Produktionsbedingungen sogar eine Einladung aus.
Der Clou ist natürlich nicht, dass Calexico auch auf ihrem neunten Studioalbum einmal mehr so unverkennbar nach Calexico klingen. Der Clou ist viel mehr, dass sie dies einmal mehr nicht unverrückbar tun, sondern ihren typischen Sound ein weiteres Mal geschickt um minimale Nuancen soweit verlagern, dass ihre zuverlässige Souveränität keine gravierenden Abnutzungserschneinungen zeigt.
Specter at the Feast war vor fünf Jahren vor allem ein Tribut: An Rovert Levon Beens verstorbenen Vater Robert, aber auch an eine etwas zu routiniert gewordene Zuverlässigkeit und gestiegene Verdaulichkeit des Black Rebel Motorcycle Club. Wrong Creatures setzt nun mehr oder minder ansatzlos bei exakt diesem Punkt an, versucht gewissermaßen jedoch weniger nach hinten, als nach vorne zu blicken.
Honorable Mentions | Kurzformate | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 – 01 |
1o.
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