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Éons ist wohl eines dieser megalomanischen Alben, nach denen sich die urhebende Band guten Gewissens trennen könnte, und dennoch ihren mystisch umworbenen Instant-Platz in den Geheimtipp-Annalen der Musikgeschichte gesichert hätte.
Hilary Woods gebiert zwei Jahre nach ihrem Solo-Debüt Colt mit Birthmarks ein formloses Wesen, das dem experimentellen Folk und neoklassischem Darkwave eine kammermusikalische, postindustrielle Ambient-Dreampop-Note verleiht. Oder so.
Mag die Magie der mutmaßlich wichtigsten Postrockband aller Zeiten nach ihrem Comeback über ‘Allelujah! Don’t Bend! Ascend! (2012) und Asunder, Sweet and Other Distress (2015) zuletzt mit Luciferian Towers (2017) etwas verblasst sein, macht man mit dem Konzertbesuchen einer Godspeed You! Black Emperor-Tour freilich weiterhin nichts falsch.
Nur wenige Monate nach ihrer musikalischen Aufbereitung von All About Eve bleibt PJ Harvey dem Score-Metier treu: Für die Shane Meadows-Serie The Virtues steuert sie sechs (weitestgehend rein instrumental gehaltene) Stücke bei.
Dass Bobby Krlic die Arbeit zu Midsommar nicht unter seinem The Haxan Cloak-Banner veröffentlicht, macht schon Sinn. Mittlerweile hat sich der Engländer eben weit von den industriell-ambienten Klangwelten seines Alias in Richtung malerisch-strukturoffener Score-Kosmen jenseits der Elektronik verabschiedet.
Die Zeit bleibt nicht stehen - und auch Dendemann tut dies nicht: Da nich für! ist sein bisher vielseitigstes, modernstes und wohl auch ambitioniertestes Album geworden: Musikalisch am Puls der Zeit, inhaltlich zeitlos wichtig.
Bei all den Projekten, die Workaholic Alex Zhang Hungtai betreibt, kann es durchaus schwer fallen, am Puls des konstant hohen Veröffentlichungsfrequenz zu bleiben. Unter seinem eigenen Namen trägt er dabei primär das Material zusammen, was anderswo nicht seinen Platz finden wollte.
Anna von Hausswolff hat die drei Jahre seit The Miracolous nicht nur als illustrer Gast auf Platten von Russian Circles bis Wolves in the Throne Room verbracht, sondern auch als Intimus von Michael Gira dessen Avantgarde-Essenz verinnerlicht. Diese Erfahrungen formen das kosmische Dead Magic zu einer bewusstseinserweiternden Séance zwischen Dead Can Dance und den Swans.
Archy Marshalls Rückkehr als King Krule bringt nicht nur den grandiosen 2013er-Einstand 6 Feet Beneath the Moon mit dem multimedialen Experiment A New Place 2 Drown zusammen, sondern lässt das originäre Stilamalgam des 23 Jährigen im jazzig-experimentellen Rap-Twang-Zwielicht von The OOZ mit futuristischer Alterlosigkeit weiterwachsen.