Suche nach: Jack Shirley
Dieser Neoromancer schwelgt in der wunderbar dicht stehenden, sphärischen Resonanz einer niemals ganz greifbaren Melancholie: Das vielversprechende Inner Workings war tatsächlich nur die erste abtastende Aufwärmrunde für die nunmehr nahezu formvollendet auftretenden Haunted by the Remote.
Traditionsbewusstsein alleine genügt Gouge Away nicht mehr: Burnt Sugar klingt, als wäre das Hardcore-Vermächtnis von Punch über das scheppernde Rock-Verständnis von Priests hin zu den Pixies über den Drive von Be Your Own Pet ausgeglichen worden.
Wenn der triumphale 2013er-Wegbereiter Sunbather der gleißende Sonnenstich war, ist Ordinary Corrupt Human Love nun wohl das wilde Bad in der milden Sommersonne. In jedem Fall: Un-blacker, als es Deafheaven auf ihrem vierten Studioalbum tun, kann Black Metal jedenfalls kaum mehr klingen.
Die Pausen zwischen den postmetallischen Messen von Amenra werden länger, ihre Predigten fallen dafür aber auch im phasenweisen Autopilot ein wenig differenzierter und reichhaltiger texturiert aus: Mass VI fördert neben bewährten Trademarks schließlich vor allem auch den in den vergangenen fünf Jahren gewachsenen Erfahrungsschatz der Belgier.
Knappe drei Jahre nach der EP-Debüt und einer Feinjustierung im Klangbild später legen King Woman um Frontfrau und Bandkopf Kristina Esfandiari endlich ihr Debütalbum vor. Gutes Timing, nachdem unlängst Eight Bells, Worm Ouroboros oder SubRosa mit ihren jüngsten Alben bereits für eine kleine Renaissance des weiblich geprägten Dooms sorgten.
Die Dinge entwickeln sich langsam bei Everybody Row - doch sie entwickeln sich: knapp ein Jahr nach 'The Sea Inside' gibt es zwei neue Songs des kalifornischen Punkrock-Quartetts, die die bisherige Erfolgsformel der Band weiter destillieren.
Bosse-De-Nage werden gemeinhin ja gerne in die Post-Black Metal-Schublade gesteckt. Spätestens mit 'All Fours' haben sie sich trotz einiger durchaus noch beibehaltener Genre-Verhaltenmuster aus dieser allerdings wohl endgültig freigespielt.
Notfalls genügen Punch gerade einmal 5 Sekunden, um ihrem explodierenden Unmut gebührenden Ausdruck verleihen. So zu hören im Titeltrack, der freilich nur das Epizentrum der so schnörkellosen wie brutal angepissten 20 Minuten-Katharsis 'They Don't Have To Believe' geworden ist.
The End Is Nero? Wäre schade: Die Queens of the Stone Age nähern sich zwar schließlich langsam ihrem 30. Geburtstag, erleben aktuell aber ihren zweiten (oder eigentlich gar dritten?) kreativen Frühling. Grund genug für einen Blick in den Rückspiegel.
Stets für ein grandioses Lineup bürgend, sorgt der Freitag des Autumn Leaves 2023 mit Ben Caplan, Okkervil River-Kopf Will Sheff und den Magnetic Fields für ein besonders hochkarätiges Schmankerl der Festival-Geschichte.