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Portrayal of Guilt haben mit ihrem Debütalbum (natürlich? natürlich!) keineswegs das traditionsbewusste Screamo-Feuerwerk aufgenommen, dass man sich nach der selbstbetitelten EP von 2017 erwartet hatte. Viel mehr ist Let Pain Be Your Guide die Skizze eines größeren Masterplans geworden.
2014 haben Plebeian Grandstand mit dem psychotischen Glanzstück Lowgazers' im Windschatten von Kollegen wie Deathspell Omega zum technisch-vertrackten Black Metal und sich selbst gefunden. Zwei Jahre später schärfen die Franzosen auf 'False Highs, True Lows' unter diesen Eindrücken nun ihren eigenen Charakter mit verstörender Nachdrücklichkeit.
Jungbluth haben den DIY-Gedanken verinnerlicht, tragen ihre politische Überzeugung schon im Bandnamen und engagieren sich auch aktiv gegen Ausgrenzung und das rechte Lager - das alles weiß man seit dem so fulminant einschlagenden selbstbetitelten Tape von 2012. 'Lovecult' führt deswegen auch in erster Linie vor, wie wenig das Trio aus Münster auch mit kreativen Stillstand anfangen kann.
'Parth Ache' setzt ein Schäufchen nach, wo bereits das superbe, selbstbetitelte Tape im letzten Jahr Speerspitzenpotential in der bedrohlich wirbelnden Grauzone aus Crust, (Post-)Hardcore, Screamo und Metal reklamierte: Junbluth sind zu Recht die Band der Stunde.
Oathbreaker gelingt auf 'Eros|Anteros' über die volle Albumdistanz, was das grandiosen 'Mælstrøm' mit dem abschließenden Titeltrack erstmal nur außerhalb des Gesamtkontextes zustande brachte: die Verschmelzung des bestialischen Hardcore-Reigens der Belgier mit einnehmenden Momenten betörender Schönheit.
Lass diese Platte bis zu einer willkürlich gewählten Stelle laufen, drücke auf Pause und versuche zu erraten, beim wievielten Song du gerade stehst. Praktisch unmöglich. Oder: die heiß gehandelten Hardcore-Jungspunde Code Orange Kids haben für ihr Debütalbum Deathwish Records als Label im Rücken und eine gnadenlose Kurt Ballou-Produktion im Anschlag. Womit über die hohen Qualitäts-Standards auf 'Love is Love // Return to Dust' bereits alles gesagt sein sollte.
Zweieinhalb Jahre nach dem 2021er-Debütalbum Memory Spear treibt das australische Quasi-Soloprojekt Cave Sermon mit Divine Laughter mit noch nachdrücklicheren Vehemenz in die assoziative Achse aus Ulcerate, Downfall of Gaia, Aeviterne und Sumac.
Haben Crush mit Past Perfect da mit dem als so schwierig geltenden zweiten Album womöglich gleich ein Übergangswerk aufgenommen - von einer der besten Indie-Pop-Bands der vergangenen Jahre hin zu einer wirklich herausragenden Ereignis?
Seit 2019 erweisen sich die Ankündigungen eines bevorstehenden neuen The Cure-Albums seitens Robert Smiths als fruchtlos. Dennoch stehen die Zeichen gut, dass es 2023 endlich soweit sein könnte.
| HM | EPs | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 – 01 [mehr…]