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Sich 30 als Vinyl-Exemplar pünktlich zum Releasetermin ins Regal stellen zu können war ja eines der geringsten Probleme in einem Jahr, das die finanzielle Zugkraft des Plattenmarktes endgültig aus dem Nischendasein gepresst hat.
Elf Jahre nach ihrer Gründung (und vier bisher veröffentlichten EPs/Demos) haben Qrixkuor aus London ihr Debütalbum fertiggestellt: Poison Palinopsia beherbergt zwei jeweils 24 minütige Death-Leviathane.
Die Identität von Trhä scheint von achtsamen Szenfans mittlerweile gelüftet, doch die Überraschungen rund um die Ein-Mann-Band reißen nicht ab: endlhëtonëg schichtet den Depressive- und Atmospheric Black Metal über weite Strecken eklatant hinter den Space-Ambient und Dungeon Synth.
Was für ein Rohdiamant: Zehn Jahre nach dem ersten und leider einzigen Album von WU LYF zeigt sich, was hätte sein können: Ellery Roberts und Co. zaubern die WU2 (demos) als aus der Nachlass-Versenkung.
Wenn es einer Metal Spielart nicht an modernen Vertretern mangelt, dann dem seit Jahren in Mode gekommenen Death im weiterleitenden Spannungsfeld aus Tech-, Doom und Dissonant-Sprengmienen. Acausal Intrusion fühlen sich mit Nulitas als weiterer Tropfen in diesem überquellenden Fass wohl.
Trash-Neustart für Distillator: Nach dem aufmerksamkeitgenerierenden Starthilfe-Impuls mit Vektor stemmen Cryptosis auf Bionic Swarm die hohen Erwartungshaltungen an ihr Debütalbum.
Winter Kneale positioniert sich mit der 27 minütigen (selbstverständlich nur einen Song umfassenden) Debüt EP The Warmth of the Sun Can No Longer Thaw the Ice From My Bones von Nameless Grave zwischen gelungenem Epigonentum und einer Potential zeigenden Talentprobe in den deprimierend schönen Untiefen des Funeral Doom.
Was für eine Kür: Ad Nauseam spielen auf Imperative Imperceptible Impulse die progressiven Schmerzgrenzen auslotenden Avantgarde Tech Death Metal, vollgepackt mit existentialistischer Extravaganz und unorthodox-bizarrer Atonalität nahe der diffusen Ideallinie.
In den Texturen und Akzenten erkennt man die Stammband von Ed O'Brien in den Nuancen immer noch. Allerdings hat der 52 Jährige auf Earth unter dem EOB-Akronym-Alias merklich Spaß an den Freiheiten jenseits von Radiohead.
Man muss natürlich schon ein Zyniker sein, um Father of All Motherfuckers als bestes Green Day-Album seit mindestens einem Jahrzehnt zu bezeichnen. Richtig wäre es trotzdem - was aber eigentlich mehr über die vier Veröffentlichungen der vergangenen Dekade aussagt, als über die letztendlichen Qualitäten des dreizehnten Studioalbums der (ehemaligen?) Punkrocker.