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Ohne reguläre Releaseabsicht, aber extrem stimmungsvoll: Arcade Fire und ihr oscarnominierter Soundtrack zu Spike Jonze's Love-Story rund um Joaquin Phoenix und die Stimme von Scarlett Johansson.
Rob McAndrews alias Airhead ist in vielerlei Hinsicht spät dran mit seinem Debütalbum. Da kann der Engländer natürlich von Glück sagen, dass seiner eklektischen Post-Dubstep-Übung 'For Years' vor allem dank James Blake trotzdem genügend Aufmerksamkeit zuteil wird.
Die Legende geht, dass die einzelnen Mitglieder der Yeah Yeah Yeahs seit der mit gemischten Gefühlen in Empfang genommenen Stilumkehr 'It's Blitz!' vor vier Jahren immer dann am besten sind, wenn sie eigentlich nichts miteinander zu tun haben. 'Mosquito' besinnt sich nun in vielerlei Hinsicht wieder auf verloren geglaubte Stärken, schafft es aber nur in Teilen über den Eindruck eines ambitionierten Art-Rock Fleckerlteppich hinaus.
Kate Nash steht der aufgepappte Rock'n'Roll und Punkrock-Rotz nicht besonders gut - die 25 jährige Londonerin zieht die Kurskorrektur vom niedlichen kratzenden Pop weg aber dennoch trotzig und konsequent durch. Und siehe da: soviel Hartnäckigkeit belohnt sich manchmal selbst. Vor allem, wenn die musikalische Neuerfindung auf halben Weg stecken bleibt.
Kate Nash hat vermutlich schon recht: irgendjemand sollte das Erbe des ersten Yeah Yeah Yeahs-Albums verwalten oder zumindest in die Fußstapfen von Be Your Own Pet treten. Trotz biestiger Attitüde als Ausblick auf ihr Drittwerk 'Girl Talk' sollte das allerdings doch jemand anderes sein.
Michael Gira konzentriert aus 30 Jahren Bandgeschichte das vielleicht ultimative Swans Werk: einen uferlosen Klangmonolith - angereichert mit allen Tugenden, zelebriert in mitreißender, nie gehörter Konsequenz und Rücksichtslosigkeit.
Vier Jahre und einen Vokalwechsel nach dem durch die Decke gehenden Debütalbum legt Santi White nach. 'Master of My Make Believe' will nicht den Trends vorwegmarschieren wie 'Santogold', sondern funktioniert als Reflektion der aktuellen Musiklandschaft im breiten Sprektrum.
Das Dream-Team hinter 'The Social Network' werkelt wieder zusammen und der Trend bestätigt sich: Trent Reznor bringt mit Spezi Atticus Ross aktuell weitaus bessere Soundtracks als Nine Inch Nails Alben zustande. Ist nach dem Oscar also vor dem Oscar?
Knapp fünfeinhalb Jahre nach dem Opus Magnum Aviary hat Julia Holter (mit einigen Anlaufschwierigkeiten) versucht, jene verspielte Neugierde in ihrem Werk musikalisch einzufangen und widerzuspiegeln, die sie in ihrer während der Pandemie geborenen Tochter beobachtet.
Dass Karon O, Nick Zinner und Brian Chase nach zwei brillanten Alben mit It's Blitz! und Mosquito zu einer frustrierend durchschnittlichen Synthpop-Band mutiert sind, war eine der größten Tragödien der jüngeren Indie-Geschichte. Cool it Down ist insofern eine kaum noch für möglich gehaltene Aussöhnung mit den Ambitionen der drei New Yorkern.