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Zwischen grandioser Resterampe und potent aufblitzender Eigenständigkeit liefern Thom Yorke und Jonny Greenwood mit Sons of Kemet-Drummer Tom Skinner auf dem The Smile-Debütalbum A Light for Attracting Attention das ideale Methadonprogramm für die seit sechs Jahren darbenden Radiohead-Fansscharen - und manchmal sogar mehr als nur das.
Nun also auch Explosions in the Sky mit Big Bend: Als hätten sie sich die ganze Szeneveröffentlichungstechnisc
Oft ist es nur kleiner Schritt zwischen funkensprühender Ambition und planlosem Übermut. Squid entscheiden sich mit ihrem Debüt Bright Green Field kurzerhand für den Spagat zwischen den Optionen.
Vier Songs sind aus den Sessions zu dem vielumjubelten Zweitwerk Joy as an Act of Resistance übrig geblieben. Zu gut, um sie unter den Tisch zu kehren, erscheinen sie nun jeweils im Doppelpack serviert als Standalone-Singles. Den Anfang machen Mercedes Marxist und I Dream Guillotine.
Schlagenheim tritt den Beweis an: Die Generation der 20 Jährigen kennt nicht nur den hippen Indie von alt-J, sondern auch mathlastigen Noiserock von This Heat, Ought, Talking Heads, Steve Albini, The Drones, Pop Group, Battles oder TV on the Radio. Fein!
Wer die Dubliner schon länger auf dem Schirm hat, wird durch Dogrel als Singlesammelsurium wohl enttäuscht werden. Alle anderen könnte der Post-Punk der Band allerdings zur richtigen Zeit erwischen.
Unglaublich, aber wahr: Ein ganzes Jahrzehnt nach Slipway Fires - und immerhin ein halbes nach dem damals ziemlich beschissenen, heute vollkommen vergessenen Solodebüt Borrell1 - kriegen Razorlight tatsächlich doch noch einmal die Kurve und legen mit Olympus Sleeping den gefühlten Nachfolger zum furiosen Einstand Up All Night vor.
Joy as an Act of Resistance bedeutet Post-Punkrock in Anti-Anti-Alles, dafür ordentlich mitreißend-ausgelassener Aufbruchstimmung: Idles haben mit ihrem Zweitwerk ausdrücklich ihren Spaß daran, sich verletzlich zu zeigen, auf die Barrikaden zu steigen und sich mit trinkfesten Hymnen dezidiert auf der richtigen Seite der Fronten zu positionieren.
Das im vergangenen Jahr in Luciferian Towers kulminierende aktuelle Material von Godspeed You! Black Emperor fühlte sich wie eine enttäuschende Routinearbeit an: Solide, aber doch auch vorhersehbar und uninspiriert. War Kollektivleader Efrim Manuel Menuck mit seinen Gedanken womöglich etwa schon bei Pissing Stars?
Johnny Jewel bleibt nach den überraschenden Veröffentlichungen der beiden EPs The Key und The Hacker unberechenbar umtriebig: Auf dem unvermittelt über digitale Vertriebswege hinausgehauenen Rundumschlag Windswept versammelt die Genre-Gallionsfigur nun also weitestgehend neue Solo-Songs, dazu nominelle Kooperationen mit seinen Bands Chromatics, Heaven, Glass Candy und Symmetry - wohl allesamt Vorgeschmäcker auf das kommende Twin Peaks-Revival.