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Das erste Chromatics-Album seit sieben Jahren ist nicht die Platte geworden, auf die man seit 2014 gewartet hat. Es ist aber eine gute Idee, dass sich Johnny Jewel anstelle des wohl zur Sisyphusarbeit aufgeblähten Dear Tommy mit Closer to Grey erst einmal auf die vielleicht bestmögliche Art Luft macht.
Das zweite Album mit den Rattlesnakes nimmt eine Kurskorrektur vom Punk und Hardcore zum Rock'n'Roll und Pop vor und schafft damit nicht nur gewissermaßen, woran das plumpe Anthems noch scheiterte, sondern lässt Frank Carter anhand von Modern Ruin auch breitenwirksam daran arbeiten, wieder zum Liebkind des NME zu werden.
Ein Vorwurf, den sich zwar auch die beiden Glanztaten Fur and Gold und Two Suns, vor allem aber das 2012 durchaus enttäuschende The Haunted Man gefallen lassen mussten: Es waren dann doch zumeist einzelne herausragende Song-Geniestreiche, die die bisherigen Studioalben von Bat for Lashes dominierten und prägten.
Ein adäquater Tribut an die Jamrock-Legende um John Garcia schreit förmlich nach weit streunenden Songs, nach Länge und einer generell ausufernden Verneigung. Wie erschöpfend die Dessner-Brüder nun aber ihre seit Jahren angekündigte Grateful Dead-Songsammlung vollenden, sprengt dann doch - willkommernerweise - jeden Rahmen.
Der New Yorker Vorzeigeveganer Richard Melville Hall, besser bekannt als Moby, veröffentlicht mit dem Live-Doppelalbum 'Almost Home' eine solide Umsetzung seines Studioalbums 'Innocents', Best-of inklusive. Das Fold-Out Card Sleeve bietet auf insgesamt 4 Discs (2x CD, 2x DVD) Mitschnitte der drei Konzerte vom Oktober 2013 um das Album 'Innocents' zu promoten. Gleichermaßen geeignet für Fans sowie solche die es noch werden wollen.
Für Uneingeweihte kommt das stets über den Himmel hinausragen wollende Feuerwerk 'The Dark, Dark Bright' wohl aus dem Nichts, während Kenner der schottischen Band wissend mit der Zunge schnalzen werden: ein frohes Fest zum Abschluss des Jahres für all jene, die sich schon immer gefragt haben wie das wohl klingen würde, wenn Snow Patrol und Frightened Rabbit zusammen in einer Postrock-Band spielen würden.
Dass die vollmundigt betitetlte 'The Marshall Mathers LP2' tatsächlich das beste Album des Rappers seit gut einem Jahrzehnt darstellt muss in diesem Kontext freilich nichts mehr bedeuten: Eminem legt sich die Latte für sein achtes Studioalbum mutwillig hoch und scheitert aus verschiedenen Gründen an der selbstauferlegten Bürde dem Meisterwerk von 2000 endlich einen würdigen Nachfolger zu schenken.
Doubt, das Debütalbum von Tanner Merritt, war eine anmutige, aber zerfahren plätscherte Unausgegorenheit. Durch den nachhallenden Charakter von You & I bekommt Cyrus I: Weight of Reflection als Zweitwerk des O’Brother-Sängers nun allerdings die nötigen Leitlinien.
Ohne sich dezidiert aus vertrauten Hoheitsgebieten zu entfernen, ist Palms beinahe das frische und ambitionierte Werk geworden, dass man sich von Thrice eigentlich bereits vor zwei Jahren anstelle des symptomatisch betitelten To Be Everywhere is To Be Nowhere gewünscht hätte.