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Man lehnt sich wohl nicht zweit aus dem Fenster, wenn man den Sado-Maso Guitar Club als eines der Aushängeschilder des österreichischen Rock bezeichnet. Bis dahin war es für das Quientett um Matthias Krejan aber ein weiterer Weg, als es der verhältnismäßig flotte Durchbruch zwischen aufsehenserregender Namensfindung bis zum einschlagenden Debütalbum 'We Love You Too' suggeriert.
The Liberation Service sind seit mehreren Jahren fixer Bestandteil des musikalischen Komsmos der Stadt Graz, das Quintett begeistert vor allem durch seine energiegeladenen Liveshows; zuletzt spielten sie im Sub mit Crazy Arm und Apologies, I Have None groß auf.
Feingliedrigen, aber gleichzeitig ausformulierten Singer-Songwriter Pop, melancholisch und zerbrechlich, in seinen besten Momenten gar mit einer wärmenden Schönheit erfüllt - das kennt man von unzähligen Schweden auf Solopfaden, alten Helden wie Richard Ashcroft oder Vorzeigeschülern wie Sondre Lerche. Man muß jedoch nicht in die Ferne schweifen, um derartig formvollendeten Ohrenbalsam finden zu können - das beweist der 23 jährige Philipp Szalay.
Da unterstreicht eine Veranstaltung, dass manche Dinge wohl einfach so bleiben, wie sie sind: Mark Lanegan etwa wird auch nach seinem Graz-Gig nicht der Ruf voraus eilen, eine Partykanone und enthusiastische Endorphinfabrik zu sein; und der Klang im PPC wird wohl auf ewig potentiell so katastrophal sein, dass er einem locker den (Konzert-)Abend vermiesen kann.
Diese Woche u.a. mit Konzerten von Mark Lanegan und Apologies, I Have None.
Falls nach der ersten EP noch Irritationen geherrscht haben sollten ob Mike Vennart und Richard "Gambler" Ingram tatsächlich den Schnitt zu ihrer überragenden Vorgängerband wagen würden, merzt das zweite Kurzformat 'Dyed in the Wool Ghost' diese Fragen nun über 23 Minuten hinweg aus.
Lieblos den eigenen Raritäten-Katalog zusammenkleben sollen andere: Kylesa basteln eine Compilation, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit stellt, dafür aber in ihrem homogenen Fluß durch Alt und Neu gut und gerne als eigenständiges Album durchgehen würde.
Wollten Sparta mit 'Wiretap Scars' vielleicht das Album aufnehmen, dass The Casket Lottery mit hier zum eigentlich bereits vierten Mal gelingt? Egal: 'Real Fear' ist ein wunderbares Sammelsurium aus emotionalen Post-Hardcore-Brocken, das sich ganz beiläufig zahlreiche Synthie-Flächen einverleibt und dabei als ausgebuffte Hitsammlung entpuppt.
Nein, 'King Animal' ist - natürlich - kein neues 'Badmotorfinger' oder 'Superunknown' geworden. Es ist aber ein überraschend fulminantes, der Historie der Grunge-Legende gerecht werdendes Comeback, dass in dieser Konsequenz wohl kaum mehr jemand Chris Cornell und Co. wirklich zugetraut hätte.