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Mit neuem Personalkader sorgt Sundown durchaus für allgemeinen Erkenntniszuwachs im Hause Crush: Etwa, dass das Quintett aus Graz mittlerweile selbst dann umwerfende Popsongs schreibt, wenn sich diese ein paar Schönheitsfehler gönnen.
Today is the Day sind eine Nischensensation, deren Verehrung sich großteils auf das herausragende Magnum Opus Sadness Will Prevail in einer polarisierenden Diskografie zurückführen lässt. Mit No Good to Anyone tut Bandkopf Steve Austin alles, damit es bei dieser Ambivalenz bleibt.
Weder Kingdom, noch Vandals - keine der beiden 2019 veröffentlichten, auf Strength in Numb333rs folgenden Stand-Alone-Singles (bzw. teilweisen Album-Bonustracks) waren trotz einem attestierbaren Qualitätsanstieg wirklich gelungen. Presence is Strength setzt die Diskografie von Fever 333 insofern nur konsequent fort.
Bulletproof ist da leider nur noch wenig: Seit dem Ende der bisweilen großartigen Eklektizisten von letlive. hat sich die Karriere von Jason Aalon Butler zu einem ziemlichen Hit-or-Miss-Fließband entwickelt.
System of a Down-Schlagzeuger John Dolmayan findet mit These Grey Men und zahlreichen namhaften Kumpels über eine Handvoll an Coversongs seinen ganz (un)persönlichen Rock Bottom.
Als Bonus Track war PASAQALIA II ein Fremdkörper auf der Daymare-Version von H.A.Q.Q., für sich alleine stehend wirkt die nun via Bandcamp als Single aufgelegte Nummer etwas orientierungslos.
Bambara nennen es mittlerweile Deathrock oder Cowpunk, meinen damit aber auch auf Stray eine absolut assoziativ verankerte Melange aus Postpunk samt Gothic-Flair und bluesigem Westernrock mit immanenter Todessehnsucht im Storytelling, das seine vor Schuld-und-Sühne schwellende Geschichten in der Mitternachts-Prärie von Brooklyn ausbreitet.
Algorithm & Blues kommt zu einem denkbar undankbaren Zeitpunkt. Immerhin will doch alle (Metal-)Welt aktuell lieber wissen, wie sich The Good The Bad and the Zugly-Sänger Ivar Nikolaisen auf seiner ersten Zweitjob-Platte als neuer Frontmann von Kvelertak macht.
So exzessive Vielveröffentlicher King Gizzard & The Lizard Wizard auch sein mögen - Livealben haben im Repertoire der Australier bisher gefehlt. Eine Leerstelle, die die Unberechenbaren nun gleich mit drei Veröffentlichungen auf einen Streich ausmerzen.
Patchouli Blue mag versuchen mit einem diffusen - und letztendlich irgendwie doch passgenauen - Albumcover zu irritieren, schafft aber vor allem die Gewissheit, dass sich jede neue Bohren & der Club of Gore-Platte doch ein wenig anfühlt, wie nach Hause zu kommen. Selbst mit subtil verschobenen Nuancen.