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Was auf ihrem Debüt Belfry vor zwei Jahren bereits enorm vielversprechend zu beeindrucken wusste, findet über das Konzeptalbum Feast of Water nun weiter zur Formvollendung: Ätherischer Classic Doom und okkulter Rock lassen sich ganz wunderbar mit einer ambienten Melange aus Darkjazz und Drone miteinander verbinden.
Auch 2017 gab es abseits regulärer Studiolangspieler natürlich zahlreiche fantastische Kurzformate im Dunstkreis aus Mini-Alben, Singles und Split-Releases zu entdecken. Auf 20 besonders herausragende Highlights dieser Exemplare soll an dieser Stelle rückblickend noch einmal explizit hingewiesen werden.
BIG|BRAVE wissen, dass sie seit jeher auf einem schmalen Grat zwischen elegisch bezaubernden Drone-Liebkindern und monoton arbeitenden Manieristen wandern. Ardor tut insofern gut daran, das Wesen seiner Vorgänger Au De La und dem Kurzformat Feral Verdure selbstsicherer und nachdrücklicher aufzufüllen - auch mit dem klugen Einsatz externer Kräfte.
Ein beeindruckendes Line Up, dass da seinen Weg in die nur scheinbar so idyllische Kleinstadt im Bundesstaat Washington gefunden hat. Neben dem [amazon_link id="B072MFNZ2W" target="_blank" ]neuen Score[/amazon_link] von Angelo Badalamenti kompiliert David Lynch deswegen auch den Soundtrack zu zahlreichen der namhaften Roadhouse-Gastspiele, die in der dritten Staffel Twin Peaks stattgefunden haben.
Nicht nur Johnny Jewel stiftet seinen neongrellen Synthpop der wiederbelebten Kultserie, so manche namhafte zeitgenössische Anachronismus-Bands haben für das Revival von Twin Peaks bereits auf der Bühne der Bang Bang Bar vorbeigeschaut - mitunter auch die eigens für dritte Staffel gegründete Kurzzeit-Kombo Trouble.
Ex-Redd Kross-Drummer Brian Reitzell hat sich längst als Soundtrack-Komponist einen Namen gemacht: Nach Sofia Coppola scheint nun auch Ausnahmeerscheinung Bryan Fuller ein Abo auf die eigenwilligen Arbeiten des 51 Jährigen gezogen.
Johnny Jewel bleibt nach den überraschenden Veröffentlichungen der beiden EPs The Key und The Hacker unberechenbar umtriebig: Auf dem unvermittelt über digitale Vertriebswege hinausgehauenen Rundumschlag Windswept versammelt die Genre-Gallionsfigur nun also weitestgehend neue Solo-Songs, dazu nominelle Kooperationen mit seinen Bands Chromatics, Heaven, Glass Candy und Symmetry - wohl allesamt Vorgeschmäcker auf das kommende Twin Peaks-Revival.
Wo jedes Studioalbum neue Facetten des englischen Prog-Meisters freilegt, entlässt "An Evening with Steven Wilson" abseits der erwartbar makellosen, bis ins Detail durchkomponierten Perfektion in Sachen instrumentaler und inszenatorischer Virtuosität ebenfalls mit einer überraschenden Erkenntnis: Der alterslos wirkende 48 Jährige präsentiert sich im Orpheum entwaffnend nonchalant als erstaunlich amüsanter Zeitgenosse.
Dass The Notwist grandiose Songwriter sind führten sie ja unlängst erst mit 'Close to The Glass' wieder auf eindrucksvolle Weise vor. Dass sie allerdings auch formvollendete Atmosphäre-Architekten sind, das übersieht manch einer unter der Eisbergspitze ihrer Veröffentlichungen allerdings nur zu leicht. Ein Glück also, dass der Klangkörper 'The Messier Objects' nun auch für die Allgemeinheit erhältlich ist.
Thou aus Baton Rouge sind seit Jahren die mutmaßlich größte Doom-Macht des Planeten. Davon zeugt eine überquellende, makellose Discographie auf eindrucksvollste Art. 2014 wird dennoch als ein einziger, noch einmal alles überragender Höhenflug in die Geschichte der Band eingehen - weil Meisterwerke und Geniestreiche in noch höherer Taktrate wie am Fließband kamen: 'Heathen' und 'The Sacrifice' oder 'Released from Love', der erste Teil der im nächsten jahr imposant fortgesetzten Kollaboration mit The Body. Während eine Europa Tour der Band dabei bis auf weiteres Wunschtraum zu bleiben scheint, beehren Thou jedoch das 24. Kästchen des Heavy Pop Adventskalender: Gitarrist Andy Gibbs präsentiert seine Alben des Jahres 2014.