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Mouse on the Keys sind mittlerweile nicht nur auf Topshelf Records angekommen, sie nähern ihren jazz-infizierten Spagat zwischen Fusion-, Post- und Mathrock auf ihrem dritten Studioalbum Tres ganz generell näher westlichen Formen an.
Austin L. Lunn hat mit dem zweiteiligen The Scars of Man on the Once Nameless Wilderness das sich lange abgezeichnete Opus Magnum von Panopticon aufgenommen. Über die Spielzeit von knapp zwei Stunden scheitert das Mysterium aus den Wäldern von Minnesota aber bis zu einem gewissen Grad gerade auch an seinen diesmal explizit auseinanderdividierten, sich selbst überschätzenden Ambitionen.
Es scheint fast so, als wäre The Sword für Used Future grundsätzlich der Sinn danach gestanden, die stilistischen Freiheiten von High Country (und seinem Zwilling Low Country) auf noch ungezwungener schweifende Art außerhalb ihres angestammten Korsetts fortzuführen, bevor man J.D. Cronise und Co. doch noch zu einigen kompromissbereiten Zugeständnissen überzeugen konnte. Schade.
Es ergibt durchaus Sinn, dass das ursprünglich als Fortsetzung des Lumbar-Debüts The First and Last Days of Unwelcome (2013) gedachte Material hinter Regret Beyond Death von Mastermind Aaron D.C. Edge unter dem Banner von Bible Black Tyrant letztendlich doch eine eigene Spielwiese spendiert bekommen hat.
Sorceress gelingt, woran Pale Communion noch so ernüchternd gescheitert war: Den mit Heritage eingeschlagenen Weg von Opeth als Tributband an den Prog der 70er nahtlos fortzusetzen, ohne sich in der Selbstzufriedenheit zu bequem zu machen.
Das bis zum Erscheinen von 'Under Summer' einzige Studioalbum von Yndi Halda hat sich in Postrock-Liebhaberkreisen über die Jahre zum verehrten Geheimtipp und Genre-Liebling gemausert - selbst das Wort Meisterwerk fällt in Zusammenhang mit 'Enjoy Eternal Bliss' gerne. Jedoch ist das Quintett aus Canterbury schlau genug um zu wissen, dass in den seit damals ins Land gezogenen 10 Jahren dennoch niemand auf einen Aufguss ihres (quasi selbstbetitelten) Debütalbums gewartet hätte.
Bei einer Rangliste von gerade einmal 50 Alben fällt natürlich zwangsläufig einiges unter den Tisch. Weil da aber eben so viele Veröffentlichungen bleiben, die zum Jahresabschluss keineswegs unerwähnt bleiben sollten, gibt es auch dieses Jahr wieder 15 (eigentlich: 16, aber was soll's) Honorable Mentions - Geheimfavoriten, faszinierende Ausnahmeerscheinungen und eben schlichtweg in ihrer Weise herausragende Alben des Jahres 2015, die man keinesfalls verpasst haben sollte.
Emil Amos nutzt den Spielraum seines intimen Rückzugspunktes Holy Sons eloquenter und wohlklingender denn je aus: 'Fall of Man' vermisst, mit viel Melancholie und Zärtlichkeit die Vorliebe des Mannes aus Portland für Classic Rock und landet bisweilen sogar im zugänglichen Pop.
Im Verbund mit dem Thunderlip-Drummer Johnny Collins findet ASG-Frontmann Jason Shi eine neue Freiheitsliebe und Leichtigkeit in seinem hardrockenden Sludge-Metal, die 'Blood Drive', dem 2013er- Album seiner Stammband, dann doch irgendwo abhanden gekommen war.
Dass Ja, Panik-Frontmann Andreas Spechtl sein Debütalbum als Solokünstler unter dem selben Banner veröffentlicht wie die legendäre, seit 2009 wiedervereinigte Stoner/Doom Metal-Legende von Al Cisnero und Matt Pike, ist im Grunde die einzige Aufregung, die die 36 Minuten von 'Sleep' hervorrufen.