Suche nach: Kanye West
Viel Sound, wenig Song: Kanye Wests Kumpel Justin Vernon verläuft sich auf dem dritten Bon Iver-Album 22, A Million gar zu prätentiös in seinem eigenen Wunschtraum des Age of Adz in überkandidelten Amalgam aus Folktronica, Artpop und Electronic.
"Ich stehe auf Chöre, Tänzer und Orchester, und LED Bilschirme, unbedingt. Das will ich alles irgendwann haben" träumt Jason Butler nicht ohne Grund bereits von der pompösen Zukunft. If I’m The Devil… ist schließlich das Album, dass für seine Band endgültig die Weichen dorthin stellt - ohne letlive. deswegen gleich aus dem Posthardcore katapultieren zu wollen.
Das seit Jahren über Biffy Clyro hängende Damoklesschwert des banalen Stadionrock kracht nun mit Ellipsis doch noch hernieder: Unter tatkräftiger Mithilfe von Muse-Spezi Rich Costey haben die Schotten gefühltermaßen das weniger potente Update zu Only Revolutions aufgenommen.
Bei einer Rangliste von gerade einmal 50 Alben fällt natürlich zwangsläufig einiges unter den Tisch. Weil da aber eben so viele Veröffentlichungen bleiben, die zum Jahresabschluss keineswegs unerwähnt bleiben sollten, gibt es auch dieses Jahr wieder 15 (eigentlich: 16, aber was soll's) Honorable Mentions - Geheimfavoriten, faszinierende Ausnahmeerscheinungen und eben schlichtweg in ihrer Weise herausragende Alben des Jahres 2015, die man keinesfalls verpasst haben sollte.
Ein Hoch auf die Oberflächlichkeit der Gesellschaft, den hemmungslosen Hedonismus und die eigene Geilheit. Over the top ist da gerade genug und fremdschämen sollen sich sowieso andere: Auf der Höhe der sich über die letzten Monate stetig zuspitzenden Hypewelle feiern Bilderbuch 12 funkige Songs lang die Pop-Party ihres Lebens
The Kooks zelebrieren voller Übermut den so nötigen Neuanfang und hantieren unter der Ägide eines jungen Hip Hop-Produzenten mit Versatzstücken von Funk und Blues bis hin zum Baukasten-Soul. Die Operation mag nicht restlos glücken - der totgeglaubte Patient ist dennoch wieder am Leben.
Seit die visionären Dälek sich 2011 offenbar dauerhaft verabschiedet haben ist die Szene im Wandel: von den längst mit permanentem Hype-Rückenwind dekonstruierenden Death Grips bis hin zu Kanye West, der mit 'Yeezus' zerschossenere Electrosounds im Hip Hop massentauglich machte, lernen nachrückende Kombos wie Odd Future oder Ratking von vornherein Konventionen genüsslich zu ignorieren. In genau diesem rücksichtslosem Feld der futuristischen Hip Hop-Grenzgänger richten sich nun alle Scheinwerfer auf Clipping..
Pharrell Williams nutzt die Gunst der Stunde und wirft im Windschatten der totgenudelten Kooperationen mit Daft Punk, Robin Thickes 'Blurred Lines' und seinem eigenen Brechreiz-Hit 'Happy' zehn maßgeschneiderten Popsongs auf den Massenmarkt.
Sex Jams provozieren mit ihrem poppigen Noiserock Vergleiche zu Sonic Youth oder Pavement und lassen Musikerkollegen Sätze wie "Dies ist eine der coolsten Bands, die ich kenne" sagen. Vor allem mit ihrem Zweitwerk 'Trouble, Honey' hat die (nicht nur besetzungstechnisch) gewachsene Band eben einfach verdammt viel richtig gemacht. Während es bei den geschäftigen Wienern gleich Anfang des kommenden Jahres ohne lange Pause mittels 'Junkyard' weitergehen wird, nimmt Bassist Florian Seyser für den Heavypop Adventkalenders das Zepter in die Hand und blickt stellvertretend für seine Bandkollegen auf das Jahr 2013 zurück - zumindest in vier von fünf Fällen.
Andrew Koji Shiraki alias Koji hat im Mai sein langerwartetes Debütalbum 'Crooked In My Mind' vorgelegt und ist derzeit als Supportact von Into It. Over It. durch Europa unterwegs. Klaus Zwinger hat sich vor dem Tourstop in der Wiener Arena mit dem Singer-Songwriter und umtriebigen Aktivisten getroffen, um sich über die aktuelle Tour, zahlreiche soziale Engagements und etwaige Zukunftsmusik zu unterhalten.