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Es gibt natürlich einfachere Voraussetzungen für eine Reunion, als wenn man sich vor knapp 15 Jahren mit einem Szene-prägenden Jahrhundertalbum verabschiedet hat. Jeff Mangum und Co. schrammen dabei mit unverklärtem Blick krachig an der Magie der alten Tage vorbei und machen bei ihrer bisweilen triumphalen Rückkehr alles richtig.
Rise Against setzen nach der wenig spektakulären, demobeladenen Neuauflage von 'Revolutions per Minute' ihren Frühjahrsputz fort, um rechtzeitig vor dem im kommenden Jahr folgenden siebenten Studioalbum im Gespräch zu bleiben. Das ist nicht nur strategisch schlau, sondern macht in Form dieses Rundumschlags vom Langzeitfan über den Gelegenheitshörer bis zum Neueinsteiger wohl nahezu jeden zufrieden.
Das vierte Studioalbum - das erste nicht in Eigenregie veröffentlichte - von Valerie June wandelt wieder auf der Achse Nashville, Memphis, New Orleans und sollte der 31 jährigen mit der markanten Frisur endlich die verdiente breitere Aufmerksamkeit im Zuneigungsbereich zwischen Blues und Country sichern. Mit- (und um nicht zu schreiben: haupt) verantwortlich dafür: Black Keys-Mann Dan Auerbach.
Wer denkt, dass dem Noiserock 2012 nichts mehr hinzuzufügen ist, den belehren drei junge Kanadier auf ihrem Debütalbum ungestüm eines besseren. Warum 'Metz' dabei allerorts derart durch die Decken geht, bleibt letztendlich offen - aber auch egal, denn dafür knallen elf Songs in nicht einmal 30 Minuten schlicht zu kompromisslos und wuchtig aus den berstenden Boxen.
Bedtime For Chalie nehmen den Fuß vom Gaspedal, die Produktion lupenreiner ins Visier und fokussieren auf die poppigen Melodien in ihrem Skate Punk. Dass den Italiener mit 'Bright Light City Skyline' dann doch nur ein grundsolides Album gelingt, wird der Qualität der Band eigentlich nicht gerecht.
Zugegeben, das Vorgängeralbum 'Chamberlain Waits' war eine Hammer-Punkrockscheibe der vier Jungs aus Scarton, Pennsylvania. Sie bot die richtige Mischung aus lupenreinem Punkrock der Richtung Anti-Flag mit einer Portion Against Me und einem Schuss Hot Water Music.
Hole in My Head: Acht Jahre nach dem bis dato letzten Against Me!-Album Shape Shift With Me sprudeln die Songs nach wie vor mit einer nebensächlichen Leichtigkeit in der Solo-Diskografie von Laura Jane Grace hervor.
Zugegeben: Spätestens nach dem wirklich kaum noch etwas hängen lassenden Megaplex sind We Are Scientists - ausgerechnet rund um das seine Vorgänger doch in den Schatten stellende Huffy! - ein klein wenig am Heavy Pop-Radar abgetaucht. Doch die bisherige Diskografie der amerikanischen Spaßvögel war ja überzeugend genug, dass Lobes mit dem ewigen Sympathie/Nostalgie-Bonus Aufmerksamkeit verlangt. Und verdient.