Suche nach: big business
Honorable Mentions | Kurzformate | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 – 01 |
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Honorable Mentions | Kurzformate | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 – 01 |
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Wo grundsätzlich zuverlässige musikalische Begleiter mal relativ enttäuschten, mal mit einer beinahe nur mehr nebenbei registrierten Klasse immer noch auf hohem Niveau ablieferten oder ungekannte Versöhnlichkeiten fanden; alte Helden sich dagegen in Neujustierungen oder halbgaren Stadiongesten verloren, während die finanziellen Big Player für Egalitäten und Offenbarungseide sorgten, folgt an dieser Stelle nun das Jahr 2017 in 50 Platten: Das Heavy Pop-Ranking der subjektiv besten, wichtigsten und liebsten Alben der vergangenen 12 Monate.
Pathetische Erlösergesten, erhebende Gänsehautmomente, ausbrechende Punk-Katharsis, emotionaler Schönklang und schlussendlich ein magisches Bad in der Menge: Nick Cave und seine Bad Seeds zelebrieren Allerheiligen in der Wiener Stadthalle.
Dave Grohl preist Concrete and Gold als die "Motörhead-Version von Sgt. Pepper". Hochtrabende Worte für eine Platte, die primär zutiefst solide rockende Foo Fighters-Tugenden abruft - und mit einer zurückgewonnenen Zuverlässigkeit vor allem wenig falsch macht.
Man kann mit Kanonen auf Spatzen schießen und dem Wendehals One More Light sicherlich vieles vorwerfen - eine mangelnde Anpassungsfähigkeit der Massenmarkbediener Linkin Park gehört freilich kaum dazu. Den Paradigmenwechsel in den seichten Hochglanz-Pop vollzieht das kalifornische Sextett schließlich ohne jedes Schamgefühl oder Berührungsängste.
Die Frage, wo denn nun die Revolution sei, lassen Depeche Mode nach einer langweiligen Vorabsingle auch im weiteren Verlauf von Spirit offen. Abseits davon versuchen sich Gore, Gahan und Fletcher in der andauernden Schwächephase ihrer Karriere für ihr mittlerweile vierzehntes Studioalbum allerdings routiniert auf gegebene Stärken und eine neu fokussierte Politisierung zu verlassen.
So amüsant der die Grundzutaten umkehrende Querverweis auch sein mag: Ob ihr drittes Studioalbum einen ähnlich wegweisenden Status einfahren wird wie Slick Ricks gleichnamiger Hip-Hop-Klassiker, darf ernsthaft bezweifelt werden. Denn ohne Tyondai Braxton als Leithammel oder die auf 'Gloss Drop' akkurate Kompesationsarbeit leistenden Gastsänger verlaufen sich Battles in den akribisch konstruierten Instrumental-Klangräumen von 'La Di Da Di' mit latenter Beliebigkeit.
Titus Andronicus hätten sich wahrlich leichtere Wege einfallen können, um nach dem enttäuschenden 'Local Business' zu versöhnen, als mit einer 29 teiligen Rockoper in 5 Akten zu erschlagen, die als Distanz wahrende Metapher für Patrick Stickles manische Depressionen dient.
Neltie Penman ist für gewöhnlich Tourmanagerin von Hot Water Music - was ihr mutmaßlich eher liegen dürfte, als die darüber hinausgehenden Ambitionen im Rampenlicht des Musikbusiness. Dass sie bei Unwed den Posten der Leadsängerin bekleidet tut dem eigentlich fehlerfreien 90er Gebräu der potenten Allstarband jedenfalls nicht unbedingt einen Gefallen.