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Rolling Blackouts Coastal Fever bieten auf ihrem Zweitwerk Sideways to New Italy harmlos-liebenswürdigen Indie Pop mit Jangle-Tendenzen, der zeigt, dass auch die beiläufigste Nettigkeit ohne gravierende Ambition wenig wert ist.
Making a Door Less Open scheitert auch an seinen stilistischen Ambitionen, mehr noch aber an der grundlegenden Substanz des Songwritings: Will Toledo riskiert - und verliert den Nimbus des Indie-Genies.
Lange nichts mehr gehört von Merchandise. Um von der Großzügigkeit von Bandcamp zu profitieren, besorgen Carson Cox und David Vassalotti nun mit 2008 - 2009: What I Wanted aber zumindest weitestgehend bekanntem Archivmaterial eine Frischzellenkur.
Hilary Woods gebiert zwei Jahre nach ihrem Solo-Debüt Colt mit Birthmarks ein formloses Wesen, das dem experimentellen Folk und neoklassischem Darkwave eine kammermusikalische, postindustrielle Ambient-Dreampop-Note verleiht. Oder so.
Der progressive Death Doom von False Confession kann nicht nur mit schwindelfreier Unberechenbarkeit im Songwriting und brutaler Schönheit der Performance aufwarten, sondern auch mit einem instrumentalen Twist: Weeping Sores besetzen ihre eigene Kampfzone.
Snow Patrol haben während der zurückliegenden Tour zu ihrem Comebackalbum Wilderness auch die Zeitgefunden neues Material aufzunehmen - und daneben vermeintlich wenig kreativ auch neue Versionen alter Gassenhauer eingespielt. Die erste von zwei Reworked-EPs funktioniert dabei allerdings erstaunlich einnehmend.
So reichhaltig sich die Diskografie von Will Toledo und Car Seat Headdrest auch über die vergangenen Jahre gefüllt hat, herrscht auf dem Sektor der Livealben diesbezüglich noch Nachholbedarf. Commit Yourself Completely setzt bei diesem Missstand an.
Von wegen Wildness: Snow Patrol gehen auf ihrem ersten Album seit knapp sieben Jahren keinerlei Wagnisse ein. Allerdings liefern die Nordiren über dem bisslos gespannten Netz samt doppeltem Boden rundum solide fabrizierten Formatradio-Alternative Rock, der zudem gut daran tut, alles bewusst eine Nummer kleiner aufzuziehen, als auf vorangegangenen Megasellern.
Ein bisschen Skepsis war vorab durchaus angebracht: Würde es wirklich notwendig sein, dass Will Toledo das beste Album seiner Lofi-Quasi-Solophase nach dem Erfolg mit Teens of Denial (2016) mit Car Seat Headrest unbedingt neu einspielen wollte?
Honorable Mentions | MV(E)P | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 - 01 |
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