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Das Zweitwerk von Hanni El Khatib stellt wieder einmal die Frage, was genau Bands (bzw. eben Solomusiker) dazu verleitet, sich mit Dan Auerbach als Produzenten in dessen Nashville-Studio zu begeben. Wahrscheinlich die Gewissheit am Ende ein bombensicheren Hitalbum in den Händen zu halten. 'Head in the Dirt' opfert dieser Logik folgend jedwede Individualität und klingt mit einer Horde schamloser Ohrwürmer wie 'El Camino 2.0' - und damit wie nahezu jede betreute Arbeit des Black Keys-Gitarristen.
Die Arctic Monkeys sind von Sheffield nach Los Angeles gezogen, kleiden sich maßgeschneidert und sind mit Wüstenmeister Joshua Homme als musikalischer Vaterfigur erwachsen geworden. All das und mehr unterstreicht das mittlerweile auch schon fünften Album der ehemaligen MySpace-Durchstarter nachdrücklich.
Macht es einen Unterschied, ob eine Platte in Südkalifornien oder Nord-London aufgenommen wurde? Und ist graues und kaltes Wetter ein Faktor mehr um monotone Noise-Experimente zu produzieren?
Auf dem ersten Nine Inch Nails Album seit 5 Jahren lässt sich im akribisch arrangierten Detail wohl tatsächlich erstmals so etwas wie leichter Optimismus im Klangkosmos des Trent Reznor ausmachen. Vor allem ist 'Hesitation Marks' neben nicht immer zündenden Weiterentwicklungsabsichten aber durch und durch business as usual.
'Sequel to the Prequel' ist das erste Album von Pete Doherty, dass sich nicht zwischen Genie und Wahnsinn, zwischen berauschendem Meisterwerk und ermüdenden Totalausfall aufreibt, sondern den 34 jährigen durchwegs souverän und routiniert als Vorstand einer vielseitig einsetzbaren Indierockband zeigt.
'Blackfield IV' setzt den auf 'Welcome To My DNA' eingeleiteten Rückzug von Steven Wilson aus der kreativen Partnerschaft mit Aviv Geffen fort. Blackfield entwickelt sich dadurch immer drastischer zum Soloprojekt des israelischen Musikers - auf dem Kitsch und Schmalz in irritierend abgeschnittenen Songs nach Lust und Laune gedeihen dürfen.
Knapp zehn Monate sind seit dem letzten Ty Segall-Album 'Twins' vergangen - eine schiere Ewigkeit für den notorischen Dauerveröffentlicher. Das hat mehrere Gründe, und jeden davon hört man dem kurskorrigierenden, zurückgenommenen 'Sleeper' nun auf die eine oder andere Art nun an.
'Euphoric /// Heartbreak \\\' wanderte durch die Großstädte dieser Welt und wilderte dabei mit triefenden Synthie-Einlagen im Repertoire billigster Schnulzen. Für sein drittes Glasvegas-Album besinnt sich James Allen nun wieder in der stillen Heimat auf die Grundtugenden seiner Band.
'Crimes of Passion' spinnt den Faden des letztjährigen 'Endless Flowers' nahtlos dort weiter, wo die Entwicklung der vielveröffentlichenden Crocodiles sich auf ihrem vierten Album im vierten Jahr generell kontinuierlich fortsetzt: leichter und zugänglicher klang die kalifornische Band noch nie. Der Knopf will dadurch allerdings immer noch nicht wirklich aufgehen.
Mit ihrem Zweitwerk finden Volcano Choir zu sich: tatsächlich präsentiert erst 'Repave' die Symbiose aus Justin Vernon und dem Postrock-Kollektiv Collections of Colonies of Bees erstmals als ineinandergreifendes Bandgefüge - mit Songs, die diesmal eben auch mehr sind, als nur lose miteinander verankerte Ideen und Tagträume.