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Ob Rival Sons nach dem Senkrechtstart von Greta Van Fleet ihre Retrorock-Felle wegschwimmen sehen haben? Egal - für Feral Roots steigern Sie sich nach dem etwas egaleren Vorgänger Hollow Bones wieder ein wenig.
Auch ihre mit Abstand längste Pause zwischen zwei Studioalben (immerhin sind beinahe unfassbare zwei Jahre seit IV vergangen!) hat weder die Rahmenbedingungen noch die inhaltliche Ebene verschoben: V ist das fünfte wertkonservative Spidergawd-Album am Stück, auch das ebensovielte bärenstarke.
2018 war das Jahr, das rückblickend wohl als Beginn des Endes der Popmedien herhalten wird müssen. Mit "Fast" Eddie Clarke, Dolores O'Riordan, Mark E. Smith, Jóhann Jóhannsson, Caleb Scofield, Scott Hutchison, Stewart Lupton, Vinnie Paul, Richard Swift, Conway Savage, Mac Miller, Montserrat Caballé, Thomas Diaz, Pete Shelley und zahlreichen weiteren sind auch wieder viele große Musiker und Legenden endgültig abgetreten.
Dass Elvis Costello seine 2018er Europa-Tour krankheitsbedingt (und sicherlich nicht auch bedingt durch die erschreckend schwachen Ticketverkäufe) absagen musste, lässt sich durch die Konzentration auf das mehr oder minder stattdessen fertiggestellte Look Now etwas leichter verschmerzen: Ein bärenstarkes Quasi-Comeback.
Auch wenn Ian McCulloch und Will Sergeant das Kind nicht beim Namen nennen wollen: Das als offiziell dreizehntes Studioalbum von Echo & The Bunnymen firmierende The Stars, the Oceans & the Moon ist im Grunde eine Best of-Compilation im modernisierten Sound, samt zweier neuer Songs.
The Fratellis haben längst alles gesagt, machen aber unbeirrbar auch ohne Relevanz weiter: In Your Own Sweet Time wird das unermüdliche Stammpublikum der zwanghaften Unterhaltungskünstler aus Schottland wohl freuen, abseits davon aber selbst hartgesottene Indie-Stadionrock-Fans nicht weiter kratzen. Selbst ein Mehr an produktionstechnischem Klimbim kann die dünne Substanz des Songwritings hier schließlich nicht mehr aufwiegen.
Vielleicht die einzigen beiden Punkte, auf die sich beinahe jeder Weezer-Fan einigen können: Zu Beginn war alles am besten - und nur wenige Bands polarisieren mit ihrem Output selbst bei der Basis derart kontinuierlich und konsequent, wie Rivers Cuomo, Patrick Wilson, Brian Bell und Scott Shriner es zu tun pflegen.
Seit dem Ende des grandiosen Grind-Geheimtipps Clinging to the Trees of a Forest Fire bleibt Ethan McCarthy seinem misanthropischen Weltenhass mit Primitive Man nahtlos treu, zieht seinen Nihilismus jedoch weiterhin am anderen Ende im Spektrum der Extreme auf: Caustic beginnt, wo (Funeral) Doom und Sludge sich über die Ästhetik des Blackened Crust stülpen; wo bitterböse Heavyness zum einschüchternden Understatement wird.
Ein adäquater Tribut an die Jamrock-Legende um John Garcia schreit förmlich nach weit streunenden Songs, nach Länge und einer generell ausufernden Verneigung. Wie erschöpfend die Dessner-Brüder nun aber ihre seit Jahren angekündigte Grateful Dead-Songsammlung vollenden, sprengt dann doch - willkommernerweise - jeden Rahmen.
In den acht Jahren seit 'We Were Dead Before the Ship Even Sank' hat sich bei Modest Mouse merklich einiges angestaut. 'Strangers to Ourselves' wird deswegen zu einer Comeback-Platte, die zwischen Vergangenheitsbewältigung der 00er-Jahre und vage angerissenen Zukunftsaussichten tändelt, dabei aber vor allem auf die erhofft markerschütternde gegenwärtige Standortbestimmung vergisst. Mehr als ein gewisser Fokus fehlt dem souveränen Treiben jedoch die richtige Produktion.