Suche nach: full of hell
Jack White veröffentlicht "the world's fastest-released record", Chuck D preist als offizieller Botschafter die Vorzüge lokaler Plattenläden während Ebay und Discogs nachwirkend wie gewohnt zum nimmermüden Geldgrab werden: auch am Record Store Day 2014 war wieder so einiges los. Exklusive Schätze reihen sich da an ernüchternde Enttäuschungen oder wenig notwendige Wiederveröffentlichungen an spannende Kollaborationsexperimente. Wie im letzten Jahr folgt an dieser Stelle der versuch sich durch das Dickicht an erwähnenswerten Releases zu kämpfen.
3x3 Reviews im Kompaktformat: All diese Gewalt! - 'Kein Punkt wird mehr fixiert' | The Afghan Whigs - 'Do to the Beast' | Amen Dunes - 'Love' | The Body - 'I Shall Die Here' | The Hold Steady - Teeth Dreams | Koen Holtkamp - 'Motion' | Mauracher - 'Let's Communicate' |Linda Perhacs - 'The Soul of All Natural Things' | St. Vincent - 'St. Vincent' |
Das Harlemer Hip-Hop-Trio Ratking inszeniert sich auf seinem Debütalbum als Bande futuristischer Soundtüftler mit den richtigen Vorbildern.
Der Exil-Londoner Christopher Taylor bastelt unter dem Projektnamen SOHN wunderbar filigranen R&B-Pop voller Melancholie und Soul auf seinem Laptop und positioniert seine Wahlheimat Wien damit mutmaßlich aus dem Nichts heraus auf der Landkarte emotionaler Elektronikmusik von internationaler Klasse.
Ein unveröffentlichtes Album aus der gemeinhin schwächsten Phase des Man in Black, knappe 10 Jahre nach dem Tod des Man in Black ausgegraben. Skepsis durfte da die Vorfreude durchaus überschatten - 'Out Among the Stars' nun umso überraschender mit seinen Qualitäten aufzeigen kann.
Eigentlich wollten sich Crippled Black Phoenix für ihr viertes Album von einer einfacheren Seite präsentieren - am Ende ist es doch wieder ein überlanges Konzeptwerk zwischen langweilend rockender dunkler Seite und einer ansprechenden bis gar großartigen, balladesken helleren Seite geworden. Was dazwischen aber endgültig verloren gegangen ist, ist die Magie der alten Tage.
Ein Quintett aus Leeds domestiziert den aggreessiven Postpunk von Iceage mit reichlich New Wave-Schmissigkeit gerade rechtzeitig im The Smiths-Jubiläumsjahr, um die Gunst der Stunde zu nützen und im allgemeinen Hype ein ordentliches Debütalbum vorzulegen.
Ein Engländer, ein Italiener und ein Amerikaner machen in Berlin gemeinsame Sache - was dann eine geradezu bedrohliche Pointe haben soll: "die deutschen Mumford & Sons"!
"Oh you were majesty/ Now it's like I said/That spirit/ it's now dead" sang Sivert Høyem 2002 im vielleicht schönsten Madrugada Song; drumherum gibts dieses Jahr 14 ebenfalls weniger optimistische Nummern für den Tag der Liebenden.