Suche nach: Converge
Cult of Luna finden für A Dawn to Fear vom auf Vertikal (II) herrschenden dystopischen Retrofuturismus (2013) und den endlosen Weiten der Space Oper Mariner (2016) zu einer in sich selbst ruhenden Komfortzone: Das siebente Studioalbum der Band aus Umeå nutzt eine vermeintliche Stagnation als intrinsischen Wachstumsprozess.
Man soll die Feste ja feiern, wie sie fallen. Touché Amoré wandeln deswegen für Dead Horse X gewissermaßen auf den Spuren von Will Toledo und haben ihr Debütalbum ...To the Beat of a Dead Horse zum zehnjährigen Jubiläum kurzerhand neu eingespielt.
Rust on the Gates of Heaven bestätigt, was WYW und das Ambientwerk Dunedevil bereits erahnen ließen: Ausgerechnet Bandkopf und Projekt-Urheber Jacob Bannon ist in seiner Position als Sänger das wohl gravierendste Problem von Wear Your Wounds.
Durch den Tod von Caleb Scofield sowie im vergangenen Jahrzehnt grundsätzlich nicht gerade rege Touraktivitäten (gerade außerhalb der USA) grenzt es wohl an ein Wunder, Cave In überhaupt noch einmal live sehen zu können. Und dann fackelt die Band das Chelsea auch noch mit einer solchen Intensität nieder, die keine Sekunde an eine Abschiedsvorstellung denken lässt.
Eine Final Transmission im Andenken an Caleb Scofield: Das ungeschönt raue, eventuell auch letzte Studioalbum der Band hat gar nicht erst Interesse daran, die Geschichte von Cave In zu einem runden oder gar versöhnlichen Abschluss zu bringen.
Die schlechte Nachricht gleich vorab: Den besten Moment 2019 hat Frontfrau Justine Jones für Employed to Serve bereits auf dem nachgereichten Unloved-Juwel The Molten Lava mit den Seelenverwandten Frontierer gemeinsam geopfert. Aber keine Sorge: Bedeutend schwächer wird Eternal Forward Motion dahinter eigentlich kaum.
Schlagwerker Billy Rymer bringt die Party Smasher Inc.-Punktlandung Thoughtcrimes in eine noch optimalere Position als Erbverwalter der The Dillinger Escape Plan-Dynastie, als es Liam Wilson Ende vergangenen Jahres mit Azusa tat.
Portrayal of Guilt haben mit ihrem Debütalbum (natürlich? natürlich!) keineswegs das traditionsbewusste Screamo-Feuerwerk aufgenommen, dass man sich nach der selbstbetitelten EP von 2017 erwartet hatte. Viel mehr ist Let Pain Be Your Guide die Skizze eines größeren Masterplans geworden.
Wegen spielzeittechnisch zwar auf EP-Ebene operierender, aber nominell als Alben geführter Veröffentlichungen wie Bad Witch, FM!, B.E.D, Some Rap Songs, Criminal Body oder eben der kompletten Kanye West-Pentalogie (DAYTONA, YE, KIDS SEE GHOSTS, NASIR, K.T.S.E.) waren die Grenzen zwischen Langspieler und Kurzformat 2018 gefühltermaßen so fließend/absurd wie selten zuvor.
Der Pool an Platten, die für die Heavy Pop Best of 2018-Liste in Frage kamen, war in diesem Jahr mehr als doppelt so lange wie 2017. Die traditionellen Honorable Mentions fallen deswegen auch weniger obskur aus dem Spektrum der restlichen Top 50, als dass sie diesmal expliziter als sonst bereits als verlängerter Arm der Charts verstanden werden dürfen: Falsch macht man mit diesen 15 hervorragenden Alben jedenfalls definitiv nichts, sie seien jedem ans Herz gelegt!