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Zumindest sechs Songs hat Elizabeth Woolridge Grant in ihrer Rolle als Ikone der unglücklichen Romantik, glamourösen Nostalgie und melancholischen Tragik bereits im Vorfeld zu Norman Fucking Rockwell ausgekoppelt - jeder einzelne davon ein kleines Prunkstück ihrer Karriere.
Auf halben Weg zum Chinese Democracy-des-Progmetal-Treppenwitz haben Tool 4872 Tage nach 10,000 Days tatsächlich doch noch ihr fünftes Studioalbum veröffentlicht. Nach außen hin ist Fear Inoculum dabei vielleicht ein wertkonservativer Fanpleaser auf Autopilot, dahinter jedoch ein durchaus evolutionärer Brocken in latenter Verweigerungshaltung.
Immer noch viel Sound, diesmal aber wieder mit mehr Song dahinter: Justin Vernon findet Bon Iver mit i,i auf einem gelungenen Update zu 22, A Million wieder, fasst auf seinem deklarierten "Herbst-Album" darüber hinaus aber auch gewissermaßen die bisherige Diskografie seiner Band zusammen.
Gipfeltreffen der (heimischen und internationalen) Indie-Darlinge im Dom im Berg: Crush rollen den roten Teppich für das einzige Deerhunter-Konzert auf heimischen Boden im Jahr 2019 aus.
Nach dem vielversprechend neue Perspektiven aufzeigenden Drittwerk Strange Peace will eigentlich alle (Noiserock-)Welt wissen, wie es mit Metz weitergeht. Die Kanadier nehmen sich jedoch erst einmal die Zeit, mit Automat Material ihrer weniger prominenten Anfänge und Nebenschauplätzen zu versammeln.
Schlagenheim tritt den Beweis an: Die Generation der 20 Jährigen kennt nicht nur den hippen Indie von alt-J, sondern auch mathlastigen Noiserock von This Heat, Ought, Talking Heads, Steve Albini, The Drones, Pop Group, Battles oder TV on the Radio. Fein!
Leisetretender Folkpop, der niemandem wehtun will: Failure Sculptures ist weniger eine grundlegende Imagekorrektur für Christopher Mansfield, als dass er sein Alias Fences viel mehr überhaupt erst zu sich selbst finden lässt.
Die Identitätskrise des William Emmanuel Bevan setzt sich fort. Claustro / State Forest ist die erste Burial-Veröffentlichung seit knapp zwei Jahren und kann sich nicht zwischen Club-Banger und Kopfkino entscheiden. Letztendlich wirken beide Versuche unausgegoren.
Seit 2015 deuten Senza ihr Potential über vereinzelt hinausgeschossene Mini-Attacken bestenfalls an, zeigen nun aber erst mit Even a Worm Will Turn ihr tatsächliches Können: Als würden The Body auf dem Skramz-Zug Purzelbäume schlagen.
Annähernd zwölfeinhalb Jahre nach ihrem letzten Österreich-Gastspiel und 86 Tage vor der eventuell kolportierten Platten-Rückkehr am ominös angeteaserten 30. August geben Tool in der Wiener Stadthalle eine rundum zufriedenstellende Standortbestimmung an, worum sich da für Metalfans trotz aller hochgekochter Hysterie durchaus das Ereignis des Jahres anbahnen könnte.