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Auch wenn 2019 offenbar ohne neuen Langspieler von Colter Wall auskommen muß, brauchen sich Anhänger des mit zeitloser Country-Authentizität brummenden 24 Jährigen vorerst zumindest nicht mangels neuer Musik des Kanadiers sorgen: Nach dem Gastspiel auf Malice, Mercy, Grief & Wrath von Belle Plaine sowie einem Beitrag für den Soundtrack von Texas Cotton nimmt sich Wall nun zwei klassische Cowboy-Songs vor.
Absolutes Pflichtprogramm: Southern Lord Records veröffentlicht in chronologischer Abfolge und drei Tranchen alle fünf Alben des Caspar Brötzmann Massaker - ohne jegliches Bonusmaterial, dafür aber neu remastered.
So reichhaltig sich die Diskografie von Will Toledo und Car Seat Headdrest auch über die vergangenen Jahre gefüllt hat, herrscht auf dem Sektor der Livealben diesbezüglich noch Nachholbedarf. Commit Yourself Completely setzt bei diesem Missstand an.
Neun Jahre nach ihrem Tribut an Daryl Hall und John Oates verneigen sich Inara George und Greg Kurstin auf dem zweiten Teil ihrer Interpreting the Masters-Serie vor dem Werk von Van Halen. Das ist sehr nett - und hat zudem Beck an Bord.
Um Here Comes the Cowboy zu mögen, muss man nicht nur die am unaufgeregt dösende Ader von Mac DeMarcos typisiert eingefahrenem Songwriting lieben, sondern auch den kruden Sinn für Humor des Slackers.
Live is: Platoo holt den Abschluss der umjubelnden Jungstötter-Tour in den intimen Rahmen des Orpheum Spezial. Fabian Altstötter führt dabei vielleicht jene fulminante Band auf die Bühne, die Elias Bender Rønnenfelt wohl so gerne hätte.
Nuvolascura schicken sich an, die Fußstapfen von Saetia und Co. ausfüllen zu können. Das selbstbetitelte Debütalbum der Band aus Los Angeles setzt vorerst zumindest den diesjährigen Status Quo in Sachen traditionellem Screamo und Emoviolence.
Alfonso Cuaróns Oscar-Anwärter Roma bekommt neben seiner regulären Various Artists-Songsammlung noch einen Inspired by the Film-Soundtrack mit einigen zugkräftigen US-Amerikanischen Schwergewichten verpasst.
Wäre das hervorragende Garden of Stone 2018 nicht derart spät erschienen, wäre es in unserer Endabrechnung nicht „nur“ in die Honorable Mentions gelandet. P.A. Hülsenbecks alter Kumpane Fabian Altstötter geht mit seinem Debüt als Jungstötter insofern kein Risiko ein: Love Is positioniert sich mit seinen weihevollen Mitternachtsballaden im Bariton als frühes Jahreshighlight 2019.
Mit der sinnbildlich spontanen National Geographic-Cover-Wahl für Fever haben sich Balthazar vielleicht keinen Kreativitätspreis verdient - behauptet zumindest Alain Mullet. Macht aber nichts, wenn man so einen eigenständigen Sound wie die Belgier pflegen kann. Diesmal näher am Funk übrigens.