Portrayal of Guilt & Chat Pile – Split

von am 18. September 2021 in EP

Portrayal of Guilt & Chat Pile – Split

Mit Christfucker steht das zweite Portrayal of Guilt-Album 2021 nach We Are Always Alone bereits in den Startlöchern. Trotzdem blieb offensichtlich auch noch genug Zeit für eine gemeinsame Split mit den Kumpels von Chat Pile.

Darauf passt vom starken Thomas Toye-Artwork angefangen eigentlich nahezu alles (auch wenn beide Bands vor diesem Zusammentreffen schon auch noch intensivere Nummern abgeliefert haben), zumal der gegenseitige Besuch der zwei Schreihälse Matt King und Raygun Busch bei ihren jeweiligen Split-Kollegen die knapp sieben Minuten dieser EP eigentlich beinahe zu einer veritablen Kooperation machen.
Portrayal of Guilt eröffnen Touched by an Angel jedenfalls auf die Ästhetik von Chat Pile eingehend mit malmend tiefem Bass und polternden Drums zum apokalyptischen Grunge orientiert, rühren eine ihrer unzähligen Sound-und-Songwritingfacetten martialisch für den Noiserock-Pit an, keifen dann im Stakkato-Groove, bevor ein doomig würgender Growlpart das von der Tarantel gestochene Black Metal-Gebolze vom Stapel in eine suizidale Epiphanie entlässt: „The knife trembles in my hand/ Endless pain forever/ Will there be mercy on us?/ The final day has come/ I embrace this agony/ End this pain forever/ The Devil reigns to drag me to Hell/ With no fight left in me/ I succumb as our world folds.

Brutal Truth von Chat Pile klingt dann sogar noch dezitierter nach Nirvana – oder eher, als hätten Godflesh im Noiserock-Outfit Breed in eine heavy Abbruchwalze verwandelt. Von der eigenwillig-bedrohlichen, manischen Stimme von Busch angezogen lassen sich da zumindest auch Nuancen aus dem Sludge, Industrial und Death erkennen, während ein schräges Solo über dem knatternden morast die dreckige Stimmung zelebrier und mit beängstigender Intensität gewissermaßen die Geschichte einer Transformation oder Erleuchtung oder Freundschaft oder wasauchimmer erzählt: „I was beating the nails into the cross with my fists/ …/ The brutal truth is that I’m just an idiot walking around I’m a cheap gorilla suit/ Shake hands with Wonga/ On Christ I’m gonna/ Reach inside your fuckin skull and pry until I find the fuckin Song/ …/ I didn’t wanna have to tell you/ But I’ve been changing/ I’m in an altered state/…/ You know, guys like us/ We gotta stick together/Ok?
Oder anders: Wer Chat Pile nach ihrem herrlichen Sepultura-Cover und zwei starken EPs noch nicht auf dem Schirm hat, sollte das schleunigst ändern. Abseits davon ist diese Split ohnedies Pflicht.

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