Suche nach: Julien Baker
Little Oblivions war im vergangenen Jahr ein durchaus nettes, in Sachen gefälligem Songwriting und breitenansprechenderer Produktion aber unscheinbar hinter den Erwartungen zurückbleibendes Drittwerk von Julien Baker. Braucht es deswegen unbedingt die entsprechenden B-Sides der Platte?
Nach der famosen Record Store Day-Single vor wenigen Monaten legt Julien Baker mit Tokyo und Sucker Punch zwei neue Songs (zumindest digital) vor, die in physischer Form Subscribern der Sub Pop-Vinylserie vorbehalten bleibt.
2018 lieferte Julien Baker die besten Momente des boygenius-Kurzspielers und eine tolle Kooperation mit Manchester Orchestra. 2019 schickt sich nun sogar an, noch beeindruckender zu werden - indem Fanträume erfüllt werden.
Immer noch auf zutiefst persönliche Art düster, aber nicht mehr gar so reduziert inszeniert: Auf Gitarre und Piano konzentriert lässt Julien Baker Turn Out the Lights an den Möglichkeiten wachsen, die Sprained Ankle ihrer überwältigend melancholischen Singer-Songwriter-Kunst öffnete.
Julien Baker musste einem spätestens durch ihren Beitrag auf der famosen Verneigung [amazon_link id="B01GAAY8K6" target="_blank" ]Say Yes! A Tribute to Elliott Smith[/amazon_link] auffallen. Doch bereits als Touchè Amorè in Skyscraper das Augenmerk auf sie lenkten, hätte klar sein müssen: Die Musikerin aus Tennessee sollte man unbedingt auf dem Radar behalten!
Nach ihrer kurzformatigen Songsammlung 2019 widmet sich Lucy Dacus weiteren Altlasten: Mit der Standalone-Single Thumbs erscheint ein veritabler Live-Fanfavorit nun endlich als Studioversion.
Lament ist vier Jahre nach Stage Four noch nicht das Licht am Ende des Tunnels für Touché Amoré, von Selbstzweifeln und Hoffnung begleitet zwischen angestammten Stärken und neuen Perspektiven aber wohl auf dem besten Weg dorthin.
Mag der (sozialpolitische und charitative) Zweck auch die Mittel rechtfertigen, muß man schon ehrlich festhalten: Die Demos zu ihren drei bisherigen Singles brauchen wohl nur die darbendsten Boygenius-Fans.
Dieser Punisher will dorthin, wo es wehtut, bleibt aber auch in der Apokalypse unverfänglich: Phoebe Bridgers dirigiert ihren bittersüßen Indiefolk über melancholische Singer-Songwriter-Poesie und Emo-Schonungslosigkeit gar hin zum tiefschürfender instrumentierten Slowcore.
Auch die diesjährige Vorzugsliste der Kurzformate platzt aus allen Nähten. Dabei sind bereits zahlreiche hochklassige Veröffentlichungen, die nominell als Singles laufen - etwa von Algiers, Idles, Nails, Pallbearer, Black Midi, Deerhunter, Bush, Sturgill Simpson oder Julien Baker - beziehungsweise Split-Releases - wie etwa die Kooperationen von Primitive Man & HELL oder UN & Coltsblood – aus dem Portfolio eliminiert worden.