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Schon mit ihrem triumphal krönenden Kraftakt auf Weeping Choir hat Kristin Hayter dem Musikjahr 2019 ihren Stempel aufgedrückt. Mit welcher Masse und Gravitation sie das dritte LINGUA IGNOTA-Album CALIGULA nun jedoch zu einem Opus Magnum ausdehnt und verdichtet, ist dann schon beachtlich - und bewusst überfordernd.
Dass Chernobyl von HBO eine der herausragendsten Serien des bisherigen Jahrganges ist, hat auf damit zu tun, dass Hildur Guðnadóttir hier ihre Formvollendung als Soundtrack-Komponistin zelebriert.
Keine Ahnung, wer sich freiwillig die Chance entgehen lässt, ein Konzert der norwegischen Ausnahmeband zu verpassen. Ihre jüngst anberaumte US Tour mussten Ulver jedenfalls trotzdem aufgrund des schleppenden Ticketverkaufs unlängst mit hinuntergeschlucktem Stolt enttäuscht absagen.
Kaum jemand sonst legt Minimalismus derart maximal aus, wie die den sehnsüchtigen Leidensweg im Drone findenden BIG|BRAVE. Ihren spätestens 2017 mit Ardor determinierten Soundkosmos und Modus Operandi balancieren sie über A Gaze Among Them dabei noch tiefschürfender und facettenreicher aus.
2018 war das Jahr, das rückblickend wohl als Beginn des Endes der Popmedien herhalten wird müssen. Mit "Fast" Eddie Clarke, Dolores O'Riordan, Mark E. Smith, Jóhann Jóhannsson, Caleb Scofield, Scott Hutchison, Stewart Lupton, Vinnie Paul, Richard Swift, Conway Savage, Mac Miller, Montserrat Caballé, Thomas Diaz, Pete Shelley und zahlreichen weiteren sind auch wieder viele große Musiker und Legenden endgültig abgetreten.
So unübersichtlich ausführlich die Diskografie von Randall Dunn in seiner Tätigkeit als Szene-Allstar-Produzent, Audiotechniker, kreativer Kollaborateur, allgemeiner Musiker und experimentell veranlagtes Kollektivmitglied auch längt geworden sein mag, stellt Unloved tatsächlich das Solodebüt des niemals ruhenden Amerikaners dar.
In hiesigen Breitengraden heißt es noch abwarten, ob Mandy als hirnwütiges Nicolas Cage-Spektakel den grasierenden Hype cineastisch überhaupt stemmen kann. Schon jetzt schraubt der dazugehörige Carpenter'eske Synth-Score von Jóhann Jóhannsson (samt metallisch in den Drone blickenden Gitarrenparts von Sunn O)))s Stephen O’Malley und verzehrender Randall Dunn-Produktion) die Erwartungshaltung jedenfalls nochmals ordentlich nach oben.
Wenn der Hauptact unter der Woche erst gegen 23.00 Uhr auf der Bühne steht um genau genommen nur einen halben Song zu spielen - und trotzdem wohl kaum jemand enttäuscht nach Hause geht, hat ein Konzertabend trotz zumindest eines markanten Schönheitsfehlers verdammt viel richtig gemacht.
Obwohl 2017 auch ihr offiziell zweites Soloalbum We Dissolve erschien, ist Chrysta Bell im vergangenen Jahr vor allem als Schauspielerin anhand ihrer herrlich elegant-ungelenk polarisierenden Darstellung der Tamara Preston im Twin Peaks-Revival einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden.
Honorable Mentions | Kurzformate | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 – 01 |
40. [mehr…]