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Premierenstimmung auf dem 18. Studioalbum des Boss: mit dem Rage Against the Machine-Gitarristen Tom Morello als Muse recycelt Bruce Springsteen allerhand Material dass sich seit den 2000ern neben den regulären Platten angestaut hat, dazu covert er sich selbst und andere. Mit 'High Hopes' hält der passionierte Rocker damit diesmal weniger der amerikanischen Gegenwart einen Spiegel vor, als dass er indirekt die vergangenen eineinhalb Jahrzehnte seiner eigenen Karriere reflektiert - und dabei die Fehler dieser umso eklatanter aufzeigt.
Rise Against setzen nach der wenig spektakulären, demobeladenen Neuauflage von 'Revolutions per Minute' ihren Frühjahrsputz fort, um rechtzeitig vor dem im kommenden Jahr folgenden siebenten Studioalbum im Gespräch zu bleiben. Das ist nicht nur strategisch schlau, sondern macht in Form dieses Rundumschlags vom Langzeitfan über den Gelegenheitshörer bis zum Neueinsteiger wohl nahezu jeden zufrieden.
Zack Lopez und Sean Stockham stehen immer noch mit beiden Beinen fest im Alternative Rock der 1990er, haben dank ihres zweiten Albums aber den Blick vom kleinen Club in Richtung der großen Festivalbühnen gelenkt. Womit Middle Class Rut offenbar plötzlich als die Konsensband der Stunde dastehen.
2002: Gitarrist Ian Love verlässt die Post-Hardcore Supergroup Rival Schools in Richtung Cardia, weswegen der Orange 9mm, Helmet und Bush erprobte Chris Traynor für 11 Demosongs vorbeischaut, die schließlich schnell im Internet, aber nie offiziell auf Platte landen. Knapp zehn Jahre, eine Reunion und einen neuerlichen Ausstieg von Love später könnte all dies nicht aktueller sein: das dritte Rival Schools-Album ist eigentlich ihr verloren gegangenes zweites.
Es muss schon ein ganz besonderer Anlass sein, der es erfordert sich bereits um kurz vor 20 Uhr im Grazer Sub einzufinden zu müssen, aus Angst keinen Platz mehr zu haben. Traditionell beginnt hier jede Show allerfrühestens um 22 Uhr, allerfrühestens. Der Grund für all diese außerplanmäßigen Umstände ist in der Idee her ebenso schlicht wie genial: die erste Aufgabe der Sub-Covernight.
Die Obama Euphorie ist dahin, die Abrissbirne schwingt durch die Wall Street: der Boss liefert zürnend den hemdsärmeligen Soundtrack zur Occupy-Bewegung mit grundsolider, aber endlich wieder packender Rockmusik von der Stange.