State Faults – Moon Sign Gemini

von am 11. Mai 2020 in EP

State Faults – Moon Sign Gemini

State Faults wären aktuell gerade mit ihren Kumpels von Boneflower auf einer Frühjahr-Tour durch Europa – und hätten auf dieser an sich exklusiv die Moon Sign Gemini EP im 7″-Format angeboten.

Gekommen ist natürlich alles anders und stattdessen gibt es die versammelten 8 Minuten nun via Dog Knights. Was in gewisser Weise sogar eine schlüssigere Veröffentlichungsweise für die vier Songs im Gesamten darstellen könnte. Immerhin sind die eröffnenden beiden Nummern bereits von Clairvoyant bekannt: das titelstiftende Moon Sign Gemini (das mit hyperaktivem Tempo mittels treibender Drums, einer Vorliebe für Riffs und funkelnde Gitarrenlinien samt mitgerissener Melodien eskaliert) und Funeral Teeth (eine dringliche Hetzjagd, die sich majestätisch in die Dramatik aufrichtet und den turbulenten Abgang wählt).
Bedenkt man, dass die EP bei Konzerten vordergründig wohl von längst bekehrten Fans des Screamo-Trios aus Santa Rosa gegangen wäre, muß man sich doch fragen, ob ausgerechnet diese eine Erinnerung an die Klasse der Studioplatte aus dem vergangenen Jahr gebraucht hätten – und um Werbung für die Shows zu machen, wäre eine Veröffentlichung im Vorfeld der Tourtermine sicherlich sinnvoller gewesen.

Mag sich Moon Sign Gemini im Grunde deswegen auch eher wie eine verspätete Single anfühlen, deren Mehrwert aus rein quantitativer Sicht für Fans keineeswegs essentiell ist, ändert dies nichts an der Qualität des aufgefahrenen Materials.
Nüchtern betrachtet eben: Zwei Songs von Clairvoyant, dazu die B-Seite Despera aus der Ära von Resonate / Desperate (ursprünglich zu finden auf der Real Screamo Compilation Vol. 4 von 2014) sowie die Funeral Teeth-Demo Dead Teeth, beide bisher physisch unveröffentlicht. Ersterer trägt in der Patina die 90er-Vorliebe der Silversun Pickups und die flehenden Leidenschaft von La Dispute, die letztendlich im beschwörenden Midtempo sehr solide Hingabe zeigt und dann sogar mit dem Posthardcore von At the Drive-In liebäugelt. Zweiterer umreißt den späteren Albumsong mit einem Mehr an roher und Verzweiflung, Näher bei Touché Amoré und frühen Pianos Become the Teeth.
Das Material der EP harmoniert dabei unter einem atemlosen Spannungsbogen sehr stark, hält den qualitativen Standard der Studioplatten beinahe ansatzlos. Weswegen man sich die Europa-exklusive 7“ dieser Archivsichtung dann auch in jedem Fall ins Regal stellen möchte.

Die Band dazu: „Moon Sign Gemini was one of the first songs Jonny wrote almost immediately after we finished Resonate/Desperate and along with “Funeral Teeth,” they are two of the most direct, in your face, over-before-you-know-it tracks on Clairvoyant and they felt fitting to serve as the A-side for this EP. The two B-side tracks were recorded during the Resonate/Desperate sessions and are the only two songs we wrote for that album that didn’t make the cut. The song “Despera’ was initially in the original track list but we swapped it out at the last minute. “Dead Teeth” felt a little too raw and out of control for R/D but when we started gathering material for Clairvoyant, that song became one of the first that we brought back to life and it felt like a perfect fit. Jonny reworked the lyrics, called it “Funeral Teeth” and the rest is history. The awesome thing about the way that we write is that nothing ever gets thrown out. Everything that doesn’t make an album gets set aside to be revisited and reworked later on. So much of Clairvoyant started out as R/D rough cuts that didn’t quite make it to the studio but found new life when we started writing for Clairvoyant. This EP feels like a perfect bridge between those two albums.

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