The Kooks – Unshelved Pt. III

von am 13. Juli 2020 in EP

The Kooks – Unshelved Pt. III

Unshelved: Pt. III stellt als weitere solide Ausgabe der Archivsichtungs-Reihe fest, dass sich vielleicht keine restlos essentiellen Schätze im bisher vergessenen Frühwerk der Kooks befinden, aber eben doch einige liebenswerte Kleinode.

Wobei es eingangs auf den ersten Blick sogar so wirken könnte, als hätte die Band beim Selektionsprozess rund um (und nach) Inside In/ Inside Out das eine oder andere Schmakerl übersehen. Window To The Soul (Magic Shop NYC Demo) ist schließlich ein zutiefst typischer Kooks-Ohrwurm mit funky Achtelgitarren in scharfkantigen Eingängigkeit und zappeligem Rhythmus, der sich im Verlauf sogar ein wenig aufreihen darf und mit den Sperenzchen flirtet, vor allem aber diese energische Spitzigkeit transportiert, die die Band einst gepachtet hatte.

Vicious ist als locker-leichter Acoustic-Rock sogar eine noch bessere Nonchalance, mit charakteristisch rumpeliger Percussion im Chorus und (vielleicht etwas zu markant dominierend gemixter) Leadgitarre eine ausgelassene kleine, liebenswürdige Bockigkeit für die nicht enden wollende Party im Sonnenuntergang und nur im Rahmen eine Spur zu ähnlich zu Sofa Song und anderen Debütalbum-Nummern – dabei handelt es sich bei der Nummer um einen iTunes-Bonustrack von Konk.
Danach jauchzt 17 mit aufgedrehten Verstärkern schmissig auf den Rock’n’Roll-Leiste – bis zu diesem Zeitpunkt ist Unshelved: Pt. III um Nuancen tatsächlich die bisher stärkste Ausgabe der Wurzel-Serie.

Leider geht der EP danach jedoch ein wenig der Saft aus. Off My Knees legt zwar in der Strophe eine stimmungsvolle Blaupause vor, kommt danach aber nicht über die ziemlich öde 0815-Bagatelle hinaus, bevor Let it Go zwar ausgelassen twistend nach vorne geht, mit seinen endlich repetierten Titel im Chorus aber vor allem die Nerven malträtiert. Belly Love ist dann eine niedliche Akustik-Schunkelei mit Pfiff, aber ohne wirklich gravierende Melodie – schnell vergessen.
In Summe liefert Unshelved Pt. III dennoch wie schon die beiden vorangegangenen EPs gute Reste, primär für Fans und die egalen Parts der Sommerplayliste interessant, hier mit Wohlwollen bewertet.

Print article

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen