The Twilight Sad – Oran Mor 2020

von am 28. Dezember 2020 in Livealbum

The Twilight Sad – Oran Mor 2020

The Twilight Sad beenden das Jahr, wie sie es begonnen haben – mit einer Liveplatte. Im Gegensatz zur vollen Bandwucht von It Won/t Be Like This All the Time Live bedient Oran Mor 2020 nun aber die zurückgenommene, reduzierte Ader der Schotten.

Aufgenommen am 5. Dezember im Òran Mór von Glasgow ist der entsprechende Video-Stream zur Show noch bis 28. Dezember auf der Bandwebsite abrufbar, den Audio-Mitschnitt gibt es bis auf weiteres via Bandcamp mit NYP-Etikette.
Was man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Immerhin zeigen The Twilight Sad  auf Oran Mor 2020 eine ansonsten eher selten nach außen gekehrte Facette ihres Sounds und spielen sich auf einem absolut minimalistischen Acoustic-Set durch Auszüge ihrer gesamten bisherigen Diskografie: Fourteen Autumns & Fifteen Winters, It Won’t Be Like This All the Time, No One Can Ever Know sowie Nobody Wants to Be Here and Nobody Wants to Leave sind jeweils mit zwei Songs vertreten, von Forget the Night Ahead und The Twilight Sad gibt es jeweils einen Vertreter.

Dazu kommt das solide gelungene The Cure-Cover M – nichtsdestotrotz der Schwachpunkt einer höchstens vom übergreifenden Spannungsbogen her etwas unbefriedigend ohne greifbares Finale entlassenden Show.
Zum Zeitpunkt der wohl unvermeidlichen Erinnerung daran, dass Robert Smith Fan von The Twilight Sad ist, ist der Sound des Auftritts schon dezent ausstaffiert worden. Denn wo über die erste Hälfte von Oran Mor 2020 alleine mit einer (halb)akustischen Gitarre und der unverkennbaren Stimme von James Alexander Graham in ihren intimen Bann zieht, gesellen sich ab Sick spartanische Elektropad-Beats und verstärkte Saiten (was durchaus für eine latente Radiohead-Stimmung sorgt) ins Gefüge, für Alphabet verdichtet sich das Rhythmus-Gerüst und Saitengeplänkel gar, bleibt aber aufgeräumt. Was dem Abend in zwei Akten einen schlüssigen Kontext verleiht, nach 44 Minuten aber eben auch noch ein bisschen Spektakel vertragen hätte. Das subtil variierte Last January passt in seinem Understatement aber vielleicht ohnedies besser.

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