Zozobra – Savage Masters

von am 1. Mai 2013 in Album

Zozobra – Savage Masters

Wo andere Bands Platten mit doppelter Länge als EPs deklarieren drischt die Cave-In Nebenbaustelle Zozobra als drittes Album eine sludgehaltige Wutbombe aus dem Bauch, die kaum 15 Minuten braucht um Tod und Teufel in die Welt zu kotzen.

Wer den 5 Jahre zurückliegende Klumpen ‚Bird of Prey‚ also noch nicht hart verdaubar genug fand, dem servieren Zozobra nun eine ähnlich eindringlicher, aber kompaktere und kompromisslosere Tracht Prügel aus dem Spannungsfeld, in dem sich räudiger Hardcore, schmutztriefender Crust und brachialer Sludge zum Schlagabtausch treffen. ‚Savage Masters‚ macht von Beginn an keine Gefangenen, presst die Faust auf die Wunde auf die Narbe, die Caleb Scofield mit seinen anderen Bands so gerne aufreißt. Die härtesten Momente der letzten Cave In Offenbarung ‚White Silence‚, sie finden hier mit klarem Fingerabdruck auch auf dem dritten Studioalbum der Band statt, die Parallelen zu (den Namensvettern) Old Man Gloom sind diesmal jedoch vor allem musikalischer Natur. Nach Besetzungswechseln und dem Ende von Hydra Head Records ist die Achse zu Isis zwar geschwächt, die zu Scofields Stammband jedoch stärker denn je: mit Wiedereinsteiger Adam McGrath an der Gitarre und JR Conners am Schlagzeug besteht Zozobra plötzlich zur Gänze aus drei Viertel der Belegschaft von Cave In, nur Steve Brodsky bleibt außen vor.

Die dynamische Eingespielteit der Band lässt so natürlich zu keiner intensiven Sekunde zu Wünschen übrig. Interessant bleibt dabei allerdings, dass ‚Savage Masters‚ inmitten seiner Punk-Raserei seine Distanz keineswegs überhastet hinlegt. ‚Deathless‚ gönnt sich in nicht einmal 3 Minuten Spielzeit einen beinahe ausladenden Exzess und ein Gitarrensolo vor Jacob Bannon artigem Gekeife, spätestens ab dem ‚Axe to Fall‚ tauglichen ‚Black Holes‚ wird ‚Savage Masters‚ ohnedies mit Sicherheit in den Jahreslisten der Kumpels von Converge auftauchen. ‚Born in a Blaze‚ gibt dann am Ende die walzende Beruhigung nach gallopierenden Brüll-Stürmen wie ‚Venom Hell‚, die stets atemlose Dunkelheit regnet mit Vorliebe für noisige Rückkoppelungen zwischen den Songs ohne Verschnaufpause auf die kurzweilige Entladung des dritten Zozobra-Kleinods. Dass ‚Savage Masters‚ bereits wieder vorbei ist, bevor sich überhaupt klar identifizieren lässt was einen da so knüppeldick niedergestreckt hat lässt der Platte die Atmosphäre einer spontanen Live-Explosion angedeien und erhöht den Suchtgehalt auf diese 15 Minuten Radau nur zusätzlich.

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