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Trotz potenterer Epigonen wie Frontierer oder Callous Daoboys ist die überlebensgroße Lücke, die die Mathcore-Pioniere The Dillinger Escape Plan vor knapp drei Jahren hinterlassen haben (natürlich und zwangsläufig) immer noch ungefüllt.
Ein Busunglück im Rücken und die angekündigte Trennung vor Augen gerät der nachgeholte Wien-Stop der Farewell-Tour von The Dillinger Escape Plan zum Triumphzug, der die ohnedies hohen Erwartungshaltungen - auch dank zweier grandioser Vorbands - mühelos pulverisiert.
The Dillinger Escape Plan und ihr finaler Schwanengesang: Dissociation fasst noch ein letztes Mal adäquat zusammen, warum die Mathcore-Erfinder um Ben Weinman Ihre Platz in der Metal-Geschichte sicher haben - aber auch, warum nun dennoch der perfekte Zeitpunkt für den Schlussstrich ist.
Das fünfte Dillinger Escape Plan-Album ist letztendlich in seiner Unberechenbarkeit über weite Strecken so berechenbar und auch überraschungsarm geworden, wie das die blauggepauste Single 'Prancer' sowie eine an der Grenze zur Selbstparodie wandelnde Tracklist im Vorfeld vermuten lies. Einen Strick drehen sich die Amerikaner aus den erarbeiteten Alleinstellungsmerkmalen dennoch wieder nicht.
Sardonic Ideas of Spastic Contempt ist das zweite Album des spanischen „one man mathgrind project“ Dissordawtisms, das atemlose 20 Minuten an technischem Wahnwitz ausspeit.
Nothing to Write Home About? Ex-Destroyer Destroyer-Gitarrist Michael Carroll dreht sich mit Brüllwürfel Brian Cole als kreativen Partner bei Hereisaropegoodluck keinen Strick zu und straft den Albumtitel mit einem ziemlich furiosen Debüt Lügen, das den Grindcore mit einer hintergründigen Math-Attitüde trainiert.
Als Bindemittel zum Zweitwerk Dreams of Puke legen Squid Pisser ein Rundumpaket names Vaporize a Tadpole vor, das neben dem Debütalbum My Tadpole Legion (u.a.) auch die EP Vaporize a Neighbor beinhaltet.
Nach dem 2022 satte einunzwanzig Jahre hinter dem Debütalbum Cuddlemonster stattgefunden habenden Platten-Comeback Good. widmen sich The Sawtooth Grin endlich auch der Finalisierung von Jabberwocky.
God Smiles Upon The Callous Daoboys, fürwahr: über Die on Mars und vor allem Celebrity Therapist geht es für die Band aus Atlanta nur steil bergauf. Daran werden auch die 13 Minuten einer neuen EP nichts ändern.
Chamber spielen auf ihrem eklektischen zweiten Studioalbum den metallischen Mathcore derart unbarmherzig brutal, dass man selbst beim Zuhören auch sofort den wütenden Slamdance durch massive Wände anreißen möchte: Die 29 Minuten von A Love To Kill For verschwenden jedenfalls keine Zeit und werden nicht nur für Fans von Vein.fm, Boundaries, Knocked Loose, End, Chariot oder Foreign Hands schon jetzt einen heißen Anwärter auf die Szene-Platte des Jahres 2023 stellen.